wie 2021 war
Das Jahr 2021 war wie eine Achterbahnfahrt. Nicht nur der Gefühle. Ein Prozess. Mit Tiefen und Höhen. Vergleichbar eben mit einer Achterbahnfahrt.
Silvesterfeuerwerk erleuchtete verheißungsvoll den Einstieg. Dann begann die Fahrt. Stoppte abrupt. Das besorgniserregende C. aus dem Gruselkabinett der Grund dafür. Es wurde still. Drumherum. Im Inneren lauter. Erstmal hieß es: Aussteigen. Aufgaben lösen. Mit Tintenspritzern und rauchenden Köpfen. Wuselnd. Unruhig wartend auf die Weiterfahrt. Mütend. Doch das ging nicht nur mir so.
Ausharren. Weitermachen.
In der Bude. Abstand halten. Zurückziehen. Kräfte sparen. Bis die Sonne den Schatten von C verkürzte. Regelungen sich veränderten. Die Lichter wieder zu blinken begannen. Wiedereinsteigen hieß es dann. Und der Schoßbügel senkte sich erneut. Ein flaues Gefühl im Magen. Die zunehmende Geschwindigkeit wirkte auf den Körper. Fahrt wurde aufgenommen. Und dann ging es steil abwärts. Es rauschte im Ohr.
Vom Tiefpunkt ging es in eine Schrägkurve.
Das Kreischen blieb im Hals stecken. Es folgte eine Looping. Alles stand Kopf. Doch die rasende Fahrt ging weiter. Beschleunigt. Abwärts. Aufwärts. In Kurven. Und es fühlte sich an, als würde es mich hinausschleudern. Doch die Achterbahnfahrt wurde abgebremst. Und das Gefühl auf dem letzten Stück der Strecke war berauschend.
Mit weichen Knien spürte ich dem Erlebten nach. Wie die Kräfte von Außen auf mich wirkten. Welche Energien in mir in Bewegung kamen. Bemerkte die Wechselwirkung. Durchgerüttelt. Aufgewühlt.
2021 war eine Achterbahnfahrt.
Anders als die Jahre davor. Wilder. Um- und erfassender. Ganzheitlicher. Mit Intermezzo. Mit Schatten. Mit aufflammender Freude. Mit Tränen. Mit unzähligen Gedanken. Mit Gefühlswellen. Mit Adrenalinkick. Mit Cortisolabfall. Mit Momenten fürs Herz. Mit Entwicklungssprüngen. Mit Schulaufgaben und Schulbeginn. Mit Kaffee. Mit Krümmeln auf dem Boden. Mit Aha-Erlebnissen. Mit Erschütterung. Mit Flüchen und Geflüster. Mit Sprachlosigkeit. Mit gefundenen Wörtern. Mit Armen, die hielten. Mit Händen, die gehalten wurden. Mit Abschieden. Mit neuen Verbindungen. Mit Veränderungen. Mit Panik und Angst. Mit Zuversicht und Wunderfunken.
Was das neue Jahr wohl mit sich bringen wird?
Jetzt ist die Fahrt vorbei und das Silvesterfeuerwerk erleuchtet den Ausgang. Mit weniger wackeligen Beinen lasse ich die Fahrgeschäfte hinter mir und bewege mich dort hin. Richtung Ausgang. Möge C bei all den Schreckgespenstern im Gruselkabinett bleiben.
Ich werde meinen Kindern die Hände reichen. Ein Stück mit ihnen gemeinsam gehen. Ihnen aber auch nachsehen, wenn sie meine Hände loslassen. Was hinter mir liegt, ist mir bewusst(er). Was vor mir bzw. uns liegt nicht. Wir werden dazulernen. 2022 wird es andere (wahrscheinlich auch x-mal andere) Abenteuer, Herausforderungen, Erkenntnisse und Freuden, andere Bewegungen und anderen Nervenkitzel geben…
Wie schaust du auf das vergangene Jahr zurück?
Eure Anne
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