Emotional Load

Unterwegs mit einem Buch: Mit „Emotional Load – Wie Mütter frei von emotionaler Überlastung werden“ von Susanne Mierau wird ein unglaublich wichtiger Themenkomplex in die Welt getragen. Wie steht es um die eigene Gefühlswelt? Wer gestaltet wie die Beziehungen mit Kindern, in Partner- oder Freundschaften? Warum ist emotionale Zuständigkeit anstrengend? Was wirkt zusammen? Wieso fehlen dabei die Worte? Und vor allem: Was kann sich verändern? Welche Ausgangspunkt gibt es? Ich setze mich in Bewegung und in mir tut sich was…
Unsichtbare Dauerlast – bewusst machen
Kopfhörer rein. Play drücken. Los geht es. Ich laufe. Loa Youngs „Messy“ im Ohr. „Glitter & Gold von Barns Courtney, „Anxiety“ von Doechii und Emil Bulls „Survivor“ folgen. Meine Titelliste ist gemischt. Meine Schritte passen sich an. Ich mag die Wechsel. Und laufe. Sortiere meine Gedanken. In Bewegung. Wünsche mir mit OneRepublic „A little bit of sunshine“. Erreiche mit den letzen Takten ein einladendes Café. Bestelle müde lächelnd einen Cappuccino. Kaum hingesetzt, mache ich mir Notizen. Mein Kopf ist voll. Ich muss strukturieren. Abwägen. Listen entstehen. Grübeleien fließen aufs Papier. Ich lenke das Geschehen in meinem Kopf. Fortwährend manage ich mich, Alltäglichkeiten und mehr. Das Voraus- wie Mitdenken, Planen, Optionen einschätzen und Entscheidungen treffen als ständige Denkarbeit genauso wie Gedankenarbeit, machen das Erledigen und Funktionieren im (Familien)Leben erst möglich. Mentale Anstrengungen sind unabdingbar. Mental Load ist ein Thema.
Vom Kopf zum Herz
Doch damit nicht genug. Ich trinke einen Schluck. Halte mich an der Tasse fest. Seufze. Was mich am Meisten fordert ist das emotionale Aufgabenpaket. Ich spüre es. In jeder Faser meines Körpers. In allen Facetten. Und mir ist sehr bewusst, dass Erfahrungen, Schutzreaktionen, Daueranspannung und Umgebungsfaktoren ihre Spuren hinterlassen haben. Ich umklammere meine Tasse. Das Kaffeegetränk ist längst kalt. Der Geruch beruhigt mich. Trotzdem. Verantwortung wiegt mitunter schwer. Verspannt die Schultern. Und oft geht es nicht ausschließlich um die eigene Gefühlswelt. Ausbalanciert und gemanagt wird im Besondern bei der Begleitung von Kindern, in Partner- oder Freundschaften. Doch auch in privaten wie beruflichen Verbindungen oder im öffentlichen Raum gilt es zu entziffern, zu verstehen, zu fühlen, zu reagieren, zu begleiten, zu benennen oder zu regulieren. Kurz: Mit Emotionen und dazugehörigen körperlichen sowie kognitiven Reaktionen umzugehen, ist unerlässlich. Stets und ständig. Emotional Load ist ein Thema. Ich zahle. Lächle erneut müde. Nehme meine Kopfhörer. Play drücken und los geht es…

Emotional Load – Lektüre
Schritt für Schritt. Auf dem Weg. In meinem Rucksack steckt das Buch „Emotional Load – Wie Mütter frei von emotionaler Überlastung werden“ von Susanne Mierau. Der Anlass für meine Bestandsaufnahme (und diese Zeilen). Ich bin erschöpft von Anforderungen, dem Wunsch „alles unter einen Hut zu bekommen“ und „zu schaffen“, den terminierten Aufgaben und Besorgungen, dem Sorgen, dem Ausbalancieren, der emotionalen Zuständigkeit, meiner Gefühlswelt, die mitunter einfriert, und dem Ausprobieren, was wirklich gut tut, dem Zulassen von Entspannung, neuen Wegen… Ich verlangsame meine Schritte. Ich fühle mich schwach. Unzulänglich. Nicht immer. Doch viel zu oft. Besonders als Mutter. Ich schaudere. Empfindungen durchströmen mich. In diesem Zusammenwirken von Fühlen, Denken und Handeln, von Zweifeln und Aufbegehren tut es gut dieses Buch im Rucksack zu haben. Ich beschleunige meine Schritte. Energischer. Ich bin nicht alleine. 256 Seiten füllen die Worte von Susanne Mierau. Untermalt von Johanna Augustin. Ich muss nicht erstarren. Ärger hinunterschlucken. Lächeln, obwohl ich weinen könnte. Es darf verschiedenste Empfindungen gleichzeitig geben. Ich hüpfe kurz. Schmunzle. Vor Erleichterung. Es mag nur ein weiteres Buch sein. Emotional Load eine weitere neue Begrifflichkeit. Doch für mich macht es einen Unterschied, wenn ich mir erlaube zu fragen, was für mein (damit unser familiäres) Wohlbefinden entscheidend ist. Wie sich das emotionale Aufgabenpaket in unterschiedlichsten Beziehungen und Situationen, das Gefühle aufnehmen, berücksichtigen, ausgleichen und managen, erleichtern lässt. Ich möchte verstehen. Ich möchte Entwicklung. Leichtigkeit. Und dafür tut es gut, dass unser Sprachgebrauch erweitert wird. Dass Gefühlsarbeit bei Mutterschaft thematisiert wird. Dass die Themen so eine greifbare Form bekommen.
Kombination
Susanne Mierau schafft eine Verbindung. Beschreibt emotionalen Ballast. Verdeutlicht Einflussfaktoren wie Prägung, genetische Ausstattung und das aktuelle soziale sowie gesellschaftliche Umfeld. Thematisiert Missstände. Erklärt. Teilt Beispiele. Lässt teilhaben. Lädt mit treffenden Impulsen zur Reflexion und mit praktischen Übungen zum Umsetzen ein. Beleuchtet verschiedene Bereiche im Familienleben, der Partnerschaft und der Arbeit. Schenkt einen Ausblick. Eröffnet einen Raum für Gefühle und einen Zugang. Durchbricht einen Kreislauf. Spricht sich für ein gefühlvolleres Miteinander und die Verteilung von Belastungen aus. Emotional Load wird noch wenig besprochen, noch weniger wertgeschätzt und ähnlich wie Mental Load im Verborgenen geleistet. Das muss sich ändern. Schritt für Schritt. Die kognitive Dimension braucht das Herz, Mitgefühl und Empfindungen.
Ich bin auf dem Weg. „Telling Stories“ von Tracy Chapman, „Monsters in My Mind“ von Cloudy June und „Thunder“ von Imagine Dragons begleiten mich. Ich bin unterwegs. Mit einer Menge an mentalen, körperlichen und emotionalen Herausforderungen. Wie eine Vielzahl anderer Frauen und Mütter. Ich laufe. Mit neuen Gedanken von Susanne Mierau. Trage das Buch „Emotional Load – Wie Mütter frei von emotionaler Überlastung werden„, erschienen im Februar 2025 im Beltz Verlag, in meinem Rucksack. Bei nächster Gelegenheit greife ich erneut danach. Es ist zum aktiven Nutzen. Ich unterstreiche; schreibe sogar rein. Das ist erst der Anfang des Weges. Was denkst du?
eure Anne
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