Was uns hilft – selbstgemachter SLIME
Tagtäglich richten wir unsere Aufmerksamkeit auf Verschiedenes, bedenken, entdecken, begegnen, machen uns Gedanken und erfahren Allerlei. Unsere Sinnesorgane und Nervenzellen werden strapaziert bei all dem. Egal in welchem Alter. Wir alle erleben An- und Entspannung. Mit Letzterem tun sich die meisten Menschen jedoch schwer. Viele versuchen ein Balance zu finden und probieren verschiedene Dinge aus, bis sie etwas finden, bei dem sie Spannung abbauen können und zur Ruhe kommen. Bei uns wirkt(e) selbstgemachter Slime als hilfreicher „Gamechanger“ und er bereitet uns Freude. Außerdem weckte die Herstellung unseren Ehrgeiz…
der Herstellungsprozess unseres Slimes
Mit Knete, Salzteig, Maisstärkegemischen und Ton konnte meine Tochter sich schon immer mit Hingabe und Begeisterung ausdauernd beschäftigen. Außerdem entdeckte sie Slime aus der Dose und entwickelte im Besonderen eine Vorliebe für fluffigen Slime. Im Frühling sah sie ein Video, in dem dieser selbst hergestellt wurde. Was super einfach aussah. Das wollte sie auch machen. Kein Problem. Wir versuchten es. Ohne Erfolg.
Unser Ehrgeiz war geweckt. Mittlerweile war der Sohn mit dabei. Wir versuchten verschiedene Rezepte. Verschiedene Zutaten. Unterschiedliche Zusammensetzungen. An mehreren Tagen. Es dauerte eine ganze Weile bis wir unser Ergebnis als fluffigen Slime bezeichnen konnten. Mittlerweile braucht es nicht mal mehr genau Mengenangaben. Die Tochter und ich können nach Gefühl unterschiedliche Slimes zusammenrühren. Fluffig und geschmeidig. Oder für den Sohn kompaktere, die sich gut zur Geräuscherzeugung eignen. (Was ihn so wunderbar kichern lässt.) Je nach Nutzungintensität hält sich der Slime 2 bis 6 Wochen. Ändert sich der Geruch, trennen wir uns von ihm. Außerdem sei erwähnt, dass er an Textilien haftet, aber aus Kleidung gewaschen werden kann.
Was wir verwenden:
- durchsichtigen Bastelkleber ohne Lösungsmittel und auf Wasserbasis (Wir verwenden „STYLEX“.)
- Natron
- sensitiv (riecht am Besten) Rasierschaum für Männer (preiswerter als die Variante für Frauen und wir verwenden die Eigenmarken vom Drogeriemarkt)
- Kochsalzlösung (Poliesametilenbiguanide 0,00005%; isotonisch) für Kontaktlinsen als Aktivator (Wir verwenden die Eigenmarken vom Drogeriemarkt.)
- eine Schüssel und etwas Stabähnliches (Wir nutzen Bambusstrohhalme.)
- Zugaben wie Lebensmittelfarbe
- Dosen zur Aufbewahrung
Wie wir vorgehen:
Zum Bastelkleber (100 ml) in einer Schüssel geben wir etwa einen halben Teelöffel Natron dazu. Beim Verrühren entstehen Bläschen. Ein gutes Zeichen. Dann wird der Rasierschaum untergerührt. Je mehr Schaum, desto fluffiger. Als Empfehlung bzw. Orientierung dienen dabei wieder 100 ml. Da es einen ansehnlichen Effekt hat, geben wir an dieser Stelle erst die Farbe hinzu. Zum Schluss kommt die Kochsalzlösung hinzu. Als Orientierung dient dabei die Angabe 50 ml.
Doch so oder so… wenn es klappt, wird das Rühren schwerer, der entstehende Slime zieht eine Art Fäden und beginnt sich zu verbinden. Klebt die Masse am Stab, kann Kontaktlinsenlösung auf die Hände gegeben und nun geknetet werden. Klebt es nicht mehr, ist der Slime fertig. Wie erwähnt je nach Rasierschaumzugabe variiert die Menge, die am Ende in den Händen finalisiert wird.
selbstgemachter Slime x-mal anders und besonders
Schon das Zusammenführen der Komponenten, dann das Rühren und schlussendlich das Kneten, Drücken, Ziehen, Drehen und Quetschen des Slimes ist faszinierend und wirkt doch so herrlich beruhigend. Erst ist es wie Magie. Die Konzentration wird gebannt. Wenn in dem Flüssigkleber durch das Natron kleine Bläschen entstehen. Wenn die Masse durch den Rasierschaum wächst. Wenn die Kontaktlinsenlösung den Slime aktiviert, er sich verbindet und nicht mehr an der Schüssel klebt. Ein Erfolgserlebnis.
Wird die Konsistenz und Textur gemocht, kann die „Bearbeitung“ oder das Spiel beginnen. Der Zauber wirken. Mein Sohn entlockt dem Slime mit wachsender Begeisterung Pups- oder Klickgeräusche. Er arbeitet Luft in die Masse und drückt sie heraus. Meine Tochter ist mehr an der Bewegung und Formung interessiert. Sie nimmt beide Hände und lässt die Substanz dazwischen hin und her gleiten, walkt und wirbelt. Fährt mit den Fingern hindurch. Klatscht und piekst mit den Fingern hinein. Knetet. Zieht. Dreht. Boxt. Quetscht. Der Slime, egal ob geschmeidig und leicht oder kompakt und fest, nimmt die Emotionen auf. Es ist eine sensorische, taktile und zugleich haptische sowie auditive und visuelle Betätigung bzw. Erfahrung.
Die Pädagogin in mir weiß, dass mit selbstgemachtem Slime die Problemlösekompetenz, Kreativität, Feinmotorik, Ausdauer, Kraft und Koordination verfeinert wird. Der Augenblick wird bewusst wahrgenommen, Spannung wird abgegeben und, da die Betätigung monoton werden kann, besteht die Möglichkeit zur Ruhe zu kommen. Und gleichzeitig macht es Spaß und bringt Freude, die geteilt werden kann. Wird der Slime zum Beispiel auseinander gezogen, wird er durchsichtig. Sodass ein Gegenüber ins Blickfeld rückt. Mit einem Lächeln. Oder den entlockten Tönen soll gelauscht werden, was zum Lachen bringt. Oder zur Masse wird etwas (Glitzer, Murmeln, Farbe etc.) hinzugegeben, was betrachtet, entdeckt, herein- bzw. herausgearbeitet werden kann… Es gibt so viele Möglichkeiten.
Zum Abreagieren, als Zeitvertreib, zum Spaß haben, als Lachauslöser, zum Beschäftigen der Hände beim Warten oder Nachdenken, als Sinneserfahrung, zum Entspannen, als Spielzeug… selbstgemachter Slime in jeglicher Form räsoniert bei uns. Je nach Kind unterschiedlich. Doch immer hilfreich, entspannend und erfreuend. Hört mal HIER. Probiert es mal aus. Wie Küchentänze, Zimtschnecken oder Pusteblumen…
Eure Anne
BeschäftigungDiyLeben mit Kindernselbstgemachter SlimeSlime
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