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Was ist mit der Liebe?

Was ist mit der Liebe?

Liebe. 5 Buchstaben. Ein Wort. Ein Spektrum an Gefühlen. Von knisternder Spannung bis zu berührender Nähe. Und noch so viel mehr. Viele Philosophierende, Untersuchende, Kreierende sowie Individuen vor mir haben sich mit der Definition und Darstellung der Liebe schon beschäftigt. Viele nach mir werden noch danach streben Facetten, Formen, Bedeutungen und die Magie der Liebe zu erfassen. Heute möchte ich versuchen Worte zu finden für das, was ich wegen und mit einem besondern Menschen fühle. Ich war nicht auf der Suche nach einem Partner oder einer Partnerin. Wollte keine Achterbahnfahrt der Gefühle. Wollte keine verwirrenden Gedanken. Ich wollte mich mit mir verbinden und nicht mit jemensch. Und dann kam es wunderbarerweise anders… 

Zulassen. Einlassen. 

Schon vor einigen Jahren habe ich für mich den Status „Ehefrau“ liquidiert. Habe mich gefragt, was Liebe bedeutet ohne Idealisierung und Klischeehaftigkeit. Wie Beziehungen sein und gelebt werden können. Ich habe die Schatten der Einsamkeit gespürt und alleine in der Küche getanzt. Oder mit den Kindern. Aber nach aufreibenden und verändernden Zeiten war ich weder auf der Suche nach einem „Vaterersatz“ (was sowieso Quatsch ist, weil die Kinder schon einen Vater haben) für meine Kinder noch wollte ich jemensch an mich heranlassen oder gar in unser Leben lassen.

Doch dann tanzten da Schmetterlinge in meinem Bauch und ich musste mich entscheiden, ob ich es wage. Mich einfach einlasse. Zulasse. Dabei ging es nicht nur um mich. Die Kinder gehören schließlich zu mir. Einfach ist gar nicht einfach. Schon gar nicht, wenn wir „unser Päckchen tragen“. Es ist wie ein Sprung ins kalte Wasser. Mit Augen zu. Ins Unbekannte. Mit Zweifeln und Angst. Wenn das Vertrauen vorher schon erschüttert wurde, schrillen die Alarmglocken in jeder Faser des Körpers. Das Gedankenkarussell schiebt Überstunden. Während die Hormone aberwitzig wirken.

Schlussendlich hat der mutige Vertrauensvorschuss, allen Zweifeln, Triggern und Sorgen zum Trotz, die Entscheidung, dem was ist und sein könnte Raum und Zeit zugeben, es möglich gemacht, dass ein wunderbarer Mensch mich gefunden hat. Einer, der genauso x-mal anders ist wie ich. Der genauso wie ich weiß, dass es nicht selbstverständlich ist. Dass es besonders ist. Diese Berührungen diesseits und jenseits der Haut.

Verbunden. Fühlen.

Mit jedem Zusammentreffen, jedem Gespräch, jeder Kompatibilität bei Themen des Lebens, jeder Geste, jedem Erlebnis, jeder Zärtlichkeit, schlicht beim Kennenlernen kamen wir uns näher. Mein Herz hat sich geöffnet und verbunden. Es schlägt mittlerweile nicht mehr schneller vor Aufregung. Stattdessen wird es ruhiger. Behaglichkeit macht sich breit. In manchen Momenten möchte ich die Zeit anhalten. Doch lässt gemeinsames Träumen eine Zukunftsvision entstehen, zu der ich auch vorspulen könnte. Unsere Leben bewegen sich aufeinander zu. Mit dem Bewusstsein, dass es neben uns eben auch die Kinder gibt. Wir sind dabei Liebe für uns zu definieren. Im Wandel. Mit unseren Päckchen. Mit Sehnsucht, Verletzlichkeit, Unperfektheit, Nähe, Ehrlichkeit, Mut, Austausch, Schmetterlingen im Kopf und so viel mehr. Das alles ist mitunter herausfordernd, aber das ist okay. Dabei wachsen wir genauso wie unsere Verbindung.

In meinem Herzen ist mehr Platz, als ich gedacht hätte. Für die verschiedensten und vielfältigsten Formen von Liebe und ein Spektrum an Gefühlen dazu. Ohne begrenzende Bewertung und Rangordnung. Je nach Mensch und Beziehung fühlt sich das x-mal anders an. Zu fühlen, Bartstoppeln an meiner Wange genauso wie Herzenswärme, ist unbeschreiblich schön. Und eben nicht selbstverständlich.

Heute bin ich dankbar und froh, dass es ihn gibt (Happy Birthday und beste Wünsche, mein Liebster), dass er mich gefunden hat und in meinem (unserem) Leben sein möchte. Dieser eine besondere Mensch, der mir seine Liebe schenkt. Den ich lieben kann. Hoch Neun. Ohne Würfeln. Gefunden ohne Suche. Durchs Einlassen verbunden. Schimmer des Seins im Augenblick. Liebe. 5 Buchstaben. Ein Wort. Was sie bedeutet, ist individuell. Oder, was denkst du? Was ist mit der Liebe?

Eure Anne


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