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Sumsi mit Po oder auch mentale Gesundheit

Glück und Gesundheit ist es, was wir zu allen möglichen Anlässen wünschen. Zwei Wünsche, die Hand in Hand gehen.

Es ist nicht selbstverständlich gesund zu sein.

Körperlich wie seelisch. Doch es geht um mehr als die Abwesenheit von Krankheit. Es geht um Lebensqualität und Wohlbefinden.

Freude und Zuversicht gehören genauso zu einem Leben wie Trauer und Frustration. Viele alltägliche Dinge, Ereignisse, Begegnungen und gesellschaftliche Meinungen bzw. Vorgänge haben eine Wirkung auf unser Sein.

Manches stresst uns. Stress sorgt dafür, dass wir leistungsfähiger werden. Kurzzeitig eine sehr sinnvolle Aktivierungskraft. In diesen Momenten kommen die Glückshormone Serotonin und Dopamin allerdings zu kurz. Das Cortisol nimmt überhand. Über eine längere Zeit kann ein erhöhter Cortisolspiegel krank machen.

Sich um sein eigenes Wohlbefinden, sich um die eigene Gesundheit zu kümmern, ist gar nicht so einfach, wie es sich anhört.

An mentaler Gesundheit bzw. psychischen Erkrankungen haften Tabus, Stigma und auch Trends (verkitschte Achtsamkeit, Geld, was mit Me-Time-Produkten gemacht wird) an. Die eigene Lebensqualität scheint von Selbstoptimierung abzuhängen. Nur genug anstrengen. Bloß nicht jammern oder gar Missstände anprangern. Dann kommen die „Kalendersprüche“ – Seitenhiebe und die Mahnung, dass eine Wahl bestünde und nur positiv gedacht werden müsste. Ohne die äußeren Umstände zu beachten.

Bewerten und Verurteilen geht schnell.

Doch wir können nie wissen, in welcher Lage sich ein Mensch befindet, welche Päckchen getragen und mit welchen Dingen gekämpft werden.

Manche sind resilienter, gestärkter mit Netzwerk und innerer Kraft, die sie mobilisieren können. Manche nicht. Manchen fehlt das Vertrauen und die Sicherheit.

Manche lächeln, dass heißt nicht immer, dass es ihnen gut geht. Manche weinen nicht, dass heißt nicht immer, dass sie nicht traurig sind. Manche erzählen nichts, dass heißt nicht, dass sie keine Worte&Gedanken haben. Manchen fehlen die Worte. Manchen der Mut. Manchen die Kraft. Manche schlagen sich mit Mental Load herum. Manche jammern. Manche sind von Scham erfüllt und fürchten die Stigmatisierung.

Nicht jeder Tag ist gleich. Genausowenig wie jeder Mensch.

Nicht alle Wunden sind sichtbar. Nicht alle heilen auf die gleiche Weise. Es ist ein Prozess. Es braucht Zeit. Verstehen. Manchmal ist jemensch so aus dem Gleichgewicht, dass eigentlich belanglose, einfache Aktionen oder Probleme, die Viele mit Leichtigkeit bewältigen, herausfordernder werden.

Das Ganze ist mehr als die Summe seiner einzelnen Teile.

Menschen können auseinander fallen und sich trotzdem zusammenreißen. Ein Kraftakt.

Es ist unglaublich wichtig psychische Erkrankungen offen zu thematisieren. Tabuisierung ist auch hier keine gute Wahl. Genauso bedeutend ist es seine mentale Gesundheit und die innere Rüstung zu stärken. Darüber sollten wir ebenfalls mehr reden.

Und weil Energie der Aufmerksamkeit folgt: Was hilft, wenn es dir schlecht geht? Was tust du gerne? Weißt du, wie du das Gedankenkarusell stoppen kannst? Weißt du, wie du Stress abbauen oder mindern kannst?

Ich packe meinen symbolischen Notfallkoffer grade.

In meinem stehen Kaffee, Kreativität und „Ausbruch“ ganz oben. Sichere Aktivitäten wie das Kaffee zubereiten, das Basteln oder Malen und das gewählte andere Wege gehen, lassen für einen Moment die Gedanken, Ängste und Sorgen pausieren. Zum Durchatmen.

Gestärkter kann ich dann hoffentlich dem Außen begegnen und eine ersehnte Umarmung einfordern oder Änderungen (scheiß Hamsterrad) vornehmen. Was würde auf deiner Liste stehen?

Optimistisch bin ich eher nicht. Aber „Sumsi mit Po“ als Blickwinkel oder Einstellung ist doch schon eine gute Richtung. Nimmt dem Ganzen die Schwere.

Wie gehst du mit dir, deinen Gedanken und Bedürfnissen um?

Pass auf dich auf.

Anne


mentale Gesundheitpsychische ErkrankungenSelbstfürsorge

Kommentare

  1. avatarSilvia

    Danke für diesen wundervollen Artikel. Eine wichtige Botschaft und große Inspiration. Danke!

    1. avatarAnne

      Dank für deinen Zuspruch.

    2. avatarSari

      Ich habe eine Person, mit der ich über all das rede. Meist ist es eine Person, die andere Menschen in meinem Umfeld nicht auf dem Schirm haben. Viel mache ich aber tatsächlich mit mir selber aus… nicht gesund, ich weiß… aber ich arbeite daran.
      Dir sende ich Umarmungen!

      1. avatarAnne

        Klar, ist Reden wichtig und kann entlasten. Aber für manches fehlen die Worte. Da helfen dann Umarmungen. Danke dir.