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Lesezeit #49 – der kleine Geist, der sein BUH verlor

Lesezeit #49 – der kleine Geist, der sein BUH verlor

„BUH“ ertönt es und ein fröhliches Kind hüpft aus seinem Versteck. Wer kennt es nicht? Erschrecken macht Spaß. Wenn wir uns grundsätzlich sicher fühlen, ist es schaurig-schön. Nach der Aufregung und Alarmreaktion geht nämlich eine Welle der Erleichterung durch den Körper, was meist im Bauch kribbelt und als ausgelassenes gemeinsames Lachen endet. Außer vielen Kindern sind natürlich Geister die BUH-Experten. Oder? Passend dazu möchte ich euch ein Kinderbuch vorstellen und von einer x-mal anderen Art des Vorlesens berichten.

Der kleine Geist, der sein BUH verlor

Einblick in das Kinderbuch "Der kleine Geist, der sein BUH verlor"

Was macht so ein kleiner Geist des Nachts im Wald? Leute erschrecken! Doch was macht er, wenn sein gruseliges „BUH“ verschwindet und nur kalte Luft herauskommt? Nach einem Augenblick des Traurigseins – so ein Geist ohne sein Spukgeräusch ist einfach nicht er selbst – wird gesucht. Er fliegt umher, schaut zwischen Bäumen, lauscht in die Nacht, folgt Gehörtem und fragt hilfsbereite Tiere. Diese würden ihm ihr Heulen, Gurren & Co. leihen, doch das ist einfach nicht sein gruseliges „BUH“. Wer kann dem kleinen Geist nur helfen?

eine besondere Geistergeschichte

ein Kind hält das Bilderbuch "Der kleine Geist der sein BUH verlor" vor sich - auf der Doppelseite sind große Geisteraugen und Text zu sehen

Der kleine sympathische Geist verliert sein „BUH“ und ist traurig. Er fühlt seine Gefühle und wir fühlten mit ihm. Er beschließt aktiv zu werden, bekommt Hilfe und gibt die Hoffnung nicht auf. Mit Erfolg. Womit sich das Buch mit einem guten Gefühl zuklappen lässt. Die Geschichte fordert zum Mitmachen auf. Bezieht mit ein. Genauso wie der gereimte Text von Elaine Bickell, übersetzt von Cornelia Boese, des Bilderbuches für Kinder ab 4 Jahren (ich würde meinen, dass auch Dreijährige gut dabei sein können) mit den wiederkehrenden Satzelementen und der Lautmalerei zum Beenden der Sätze sowie zum Nachmachen diverser Tiergeräusche animiert. Obwohl sich die Worte am Anfang etwas holprig lesen lassen, ist diese besondere Geistergeschichte ideal für eine vergnügliche gemeinsame Lesezeit.

Einblick in das Kinderbuch "Der kleine Geist, der sein BUH verlor"

Mal abgesehen davon, dass die weiße Gestalt niedlich, ausdrucksstark und herzerwärmend (besonders durch die Augen) abgebildet wurde, sind mir bei der insgesamt sehr stimmungsvollen Illustration von Raymond McGrath vor allem die zendoodleartigen Feinheiten der Umgebung und der Tiere aufgefallen.

Holt die Taschenlampe…

Um den kleinen Geist in Szene zu setzen, bietet es sich an eine Taschenlampe zur Hand zunehmen. Diese lässt die weiße Gestalt erstrahlen. Ein Effekt, der das Lesevergnügen noch stimmungsvoller macht. Außerdem lassen sich auch Details in den Fokus der Betrachtung rücken oder die jeweiligen Tiere, deren Geräusche eine Rolle spielen. Beim Zuklappen wanderte der Schein der Taschenlampe übrigens unter das Kinn des Kindes und ein gruseliges „BUH“ ertönte. Ein wunderbarer Einstieg für schaurig-schöne Schattenspiele. Ich kann das wirklich sehr empfehlen.

ein Kind, was kaum zusehen ist, hält das Kinderbuch "Der kleine Geist, der sein BUH verlor" und ein zweites Kind hält eine Taschenlampe auf die Seite gerichtet

Das Bilderbuch „Der kleine Geist, der sein BUH verlor“ erschien beim Knesebeck Verlag. Bei dieser herzigen Geistergeschichte geht es nicht ums Gruseln. Vielmehr geht es wie beim spielerischen „BUH“-Rufen selbst um das gute Gefühl, wenn der Schreck nachlässt. Es sei besonders allen empfohlen, die gerne „BUH“ rufen, und vergesst die Taschenlampe nicht.

Eure Anne


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