Lesezeit #45 – Die kleine Hummel und die Sprache der Blumen
Wenn ein Buch die Aufmerksamkeit auf sich zieht, spontan gekauft wird und in Gänze gefällt, dann ist das ein Glücksgriff. So geschehen bei folgendem Buch „Die kleine Hummel und die Sprache der Blumen“, was von einer gestreiften Blütenliebhaberin und der Bedeutung von Blumen sowie Freundlichkeit handelt. Passend zum Frühling und Sommer, wenn es auf buntgetupften Wiesen summt und brummt.
Die kleine Hummel und die Sprache der Blumen
An einen Sumpf, wo unheimliche Pflanzen wuchsen, grenzt eine Wiese mit einzelnen Blumen. Eines Tages erhielten diese ein Geschenk. Ein kleines Hummelkind, was sie Beatrice nannten, kam zu ihnen. Die Hummel wuchs heran, gewärmt inmitten der Knospen und den Nektar trinkend. Die Blumen lehrten sie ihre Sprache und das Überbringen von Botschaften.
So sang, summte, brummte und flüsterte Beatrice über die Wiese und verteilte dabei ihre Botschaften von Blüte zu Blüte. Die Blumen blühten auf und die Pracht der Wiese wurde üppiger. Beatrice brauchte Unterstützung. So flog sie los, machte sich auf die Suche nach anderen Hummeln und gelangte schließlich tiefer und tiefer in den Sumpf. Seltsame Pflanzen mit weit geöffneten Mäulern und schrecklichen Zähnen ängstigten sie dort. Doch durch ihre Freundlichkeit wendet sich die Geschichte…
eine besondere Blütenbesucherin summt reizende Worte
Am Anfang werden die Lesenden mit „liebe Blumenfreunde“ direkt angesprochen. Es wird die Geschichte vom schönsten Garten der Welt folgen, wie dieser eben dazu wurde. Das macht neugierig.
Die wunderschöne Pracht des Gartens entwickelte sich durch die Hummel Beatrice. Die Wichtigkeit von Bienen wird dabei unaufgeregt und ohne Appell deutlich. Das Geheimnis der Blumenpracht sind liebreizende Botschaften, die summend und brummend überbracht werden. Eine Art Geheimsprache zwischen Blumen und Hummeln. Die wertschätzende Zuwendung lässt aufblühen. Und wirkt nicht nur bei Pflanzen.
Beatrice lernt die Sprache der Blumen. Sie fliegt über die Wiese. „Ihr macht uns Hoffnung“ summt sie den Narzissen zu oder „Ihr werdet geliebt“ brummt sie für die Tulpen. So wird deutlich, dass mit Blumen bestimmte Bedeutungen verbunden sind. Am Ende des Buches gibt es nochmal eine Doppelseite mit einer Übersicht zur Floriografie.
Die besondere Hummel sucht andere Hummeln zur Unterstützung. Bei ihrer Suche beweist sie Mut. Außerdem ist es ihre Freundlichkeit, die entscheidend ist für die Entwicklung der Geschichte. Auch eine schöne Botschaft, die da transportiert wird.
Die gestreifte Blütenbesucherin ist eine wundervolle Protagonistin.
wunderschön anzusehen
Hummeln sehen die Grundfarben Gelb, Blau und Ultraviolett. Je schneller und je höher sie fliegen, desto mehr nehmen sie ihre Umgebung in schwarzweiß wahr. Außerdem laden sich Hummeln durch die Reibung beim Fliegen positiv auf. Die geerdeten Blumen laden sich negativ auf. Die Ladungsunterschiede werden von den Hummeln wahrgenommen. Dieses Wissen spiegelt sich in der Illustration auf wundervolle Weise wieder. Sowohl bei der Darstellung mit den vielen Strichen, anmutige kolorierte Bleistiftzeichnungen, als auch generell bei der farblichen Gestaltung mit Akzenten und gedeckten Farben.
Die Geschichte, aus dem Englischen übersetzt von Ulrich Störiko-Blume, ist unterteilt und die Übergänge sowie die Außenseiten sind kunstvoll gestaltet und erinnern mich an Kaleidoskop-Bilder. Traumhaft und verzückend,An dem Punkt der Geschichte, wo klar ist, dass sie sich wendet, kann das Buch selbst gewendet werden. Zuvor werden die Pflanzen im Sumpf, welche die kleine Hummel ängstigen, gewaltiger dargestellt und hervorgehoben, in dem die Seite aufgeklappt werden kann.
So wie eine prachtvolle Blumenwiese wunderschön anzusehen ist, ist auch die Illustration von Dena Seiferling.
Durch die herzliche Geschichte für Kinder ab 4 Jahren und vor allem wegen der bezaubernden Illustration war „Die kleine Hunmel und die Sprache der Blumen“, erschienen im Von Hacht Verlag, wirklich eine gute Wahl.
Eure Anne
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