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BuchBerlinKids 2022

BuchBerlinKids 2022

Zwei wunderfitzige Lesefreundinnen und ich machten uns am Sonntag auf den Weg zur BuchBerlinKids 2022. Zum Stöbern und Blättern. Zum Neu- und Wiederentdecken. Um Lesungen zu lauschen und in Geschichten einzutauchen. 4 Tage lang widmete sich die Veranstaltung der Präsentation von Kinder- und Jugendbüchern, machte den Zauber von Geschichten erlebbar, feierte und förderte die Liebe zum Lesen mit kreativen Angeboten drumherum. Von unserem Besuch, also von unserer Lesestoffentdeckungstour und dem Lauschvergnügen, möchte ich berichten.

Impressionen von unserem Besuch der BuchBerlinKids 2022

Die Lesefreundinnen und ich kamen am Sonntag zur Mittagszeit am FEZ an. Das FEZ ist ein vielfältiger Spiel-, Lern- und Erlebnisort in Berlin für Kinder, Jugendliche und Familien. Ich zeigte unsere gekauften Karten am Eingang. Wir bekamen drei rote Bändchen und betraten das Foyer. An Tischen wurden dort Buchschätze präsentiert. Nicht nur. Aber vorwiegend. Dazu gab es verschiedenste Programmpunkte und Kreativangebote. Es war schön hier und dort zu plauschen und bereits bekannte Büchermenschen zu treffen. Die Temperatur war angenehm und wir starteten.

Lesestoffentdeckungstour

Mein aufmerksames Tochterkind erspäht als Erstes „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ von Fairy Tales Retold. „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Mutigste im ganzen Land?“, fragt sie ihre Freundin. Nicht ohne Grund. Diese Neuerzählung des bekannten Märchens ist ein empfehlenswertes Buch, was wir bereits auf dem Wochenmarkt entdeckt hatten. Was bei uns im Regal steht. Was ich HIER schon vorgestellt habe. Was mittlerweile in weitere Sprachen übersetzt wurde. Der aufgeschlossene Mann hinter dem Tisch jedenfalls zeigt meinem Tochterkind und ihrer Freundin eine Darstellung von der Entstehung des Buches und die optische Entwicklung der Charaktere. Die Mädchen schauten sich die diversen 7 Zwerge genau an und stellten fest, dass Schneewittchen immer mutig aussieht.

Varianten wie die Figuren für eine umgeschriebenes "Schneewittchen" aussehen könnten - auf einem Plakat - Kinderhände zeigen darauf

Der kolumbianische Schriftsteller Felipe Forero verbindet dank der Töchter Alltägliches mit Magie, wie uns seine Frau an einem anderen Tisch erzählte. Abby und Leo (ein sprechendes Pferd) aus „Zarzamora“ müssen zum Beispiel Aufräumen und Hausaufgaben machen. Aber sie finden auch einen magischen Donut, der ein Portal öffnet, suchen einen Schokoladenvulkan und werden im dritten Band zu Detektiven. In dem Buch „Der Prinz von Thüringen“ fahren die Schwestern Marie und Sofie in den Thüringer Wald. Nachdem die Zwei ihren Urgroßvater in einen Hirsch verwandelt haben, wird das definitiv kein langweiliger Aufenthalt. Die Bücher von WillyCosmos erscheinen auf Deutsch, Englisch und Spanisch, erfuhren wir, bevor es weiter ging.

ein Messetisch zur Präsentation von Kinderbüchern mit Plakat davor, Ausgaben und Süßigkeiten

Es ist immer eine Freude die kunstvollen Bücher aus dem Eichhörnchenverlag und Nina zu entdecken. Das Tochterkind stand vor dem Tisch und zeigte, welche Werke in unserem Regal stehen. Windkind und Idas Weg zum Beispiel. Die Freundin besah sich „Tui-Tiu“. In diesem Buch erfährt das Vogelkind, wo es herkommt. Seine Eltern berichten von ihrer Liebe, der Nistplatzsuche, vom Brüten und der Freude beim Schlüpfen. Ganz spannend scheint auch eine Neuerscheinung zu sein. Karoline Elke Löffler (von ihr ist auch „Potoschnik„) widmet sich in einem spannenden Format dem Unterwegssein. Ich kam leider vom Gespräch darüber ab. Die Mädchen zogen nämlich weiter.

kunstvolles Kinderbuch "Die Geschichte von Tui-Tiu" in den Händen gehalten

Die Bücher vom Verlag mixtvision hatten ihre Aufmerksamkeit. Kein Wunder. Auch hier konnte das Tochterkinder einige Werke ausmachen, die wir gelesen haben. Diese HIER oder „Das große Schimpfen“ zum Beispiel. Jedoch konnten die zwei Lesefreundinnen Unbekanntes ausmachen und schnökerten.

Kinderbücher von Lena Hach auf einem Tisch präsentiert
Kinderbücher von mixtvision präsentiert auf einem Tisch - ein Buch wird von einem Kind gehalten

Bei KuLKids geht es um Kinderbücher und Spielsachen, die Kinder in ihrer Vielfalt zeigen, Diversität, Multilingualität, vorurteilsbewusste Pädagogik und Gender Equality. Schaut am Besten HIER. Da die Lesefreundinnen erneut andere Wege einschlugen, habe ich nur kurz ein Foto geschossen und bin weiter. Aber später habe ich mir die Internetseite angeschaut. Das ist wirklich eine tolle Sache und die Seite ist sehr informativ. Das Rüberklicken lohnt sich.

KulKids präsentiert diverse Kinderbücher auf einem Tisch

Es ist doch unglaublich und gleichzeitig fantastisch wie viel Kreativität und Hingabe in so einem Buch stecken kann.

An einem Tisch zeigte Aylin Scherzer ihre Fantasyromane. Die Lesefreundin fragte, was ein „Gedächtnislöscher“ sei und erfuhr etwas über die Fähigkeit mit Gedanken zu kommunizieren, über die Stadt Aurora und die Protagonisten.

Bücher auf einem Tisch mit grüner Decke präsentierte Bücher und ein Kind hält eines in den Händen

Mein Tochterkind besah sich derweil am Nebentisch „Amalias geheimes Tagebuch“. Stefanie vom Parker Verlag erzählte ihr mehr über Joanna, die das alte Tagebuch ihrer verstorbenen Großmutter Amalia Parker fand, über Zeitreise und das Zusammentreffen der Sechzehnjährigen Joanna mit ihrer jungen Großmutter. Klar, dass damit ein Abenteuer seinen Lauf nimmt. Sonst müsste es nicht mehrere Bände geben.

Bücher auf einem Tisch präsentiert ein Kinderkopf davor

Die Lesefreundinnen waren an dem Genre der Fantastik wirklich interessiert. Die Welt Lamir bietet verfolgten Lebewesen mit paranormalen Fähigkeiten eine Zufluchtsstätte. Wie es wohl in dieser Welt aussieht? Welche Fähigkeiten das wohl sind? Fragen über Fragen. Außerdem spielen in diesem Fantasyroman mächtige Talismane eine große Rolle. Warum ist etwas, dass Glück bringen soll, verflucht? So ganz ist es dann doch noch nichts für die Mädchen und wir streiften weiter herum.

Das Buch "Lamir" präsentiert und von einer Hand gehalten

Eine Nacktschnecke, spannende Hauptcharakterwahl finde ich, möchte auch gerne ein Häuschen auf dem Rücken haben und macht sich auf die Suche. „Die Wolkenfabrik“ von Yvonne Beetz machte mich allerdings neugieriger als die Kindergeschichte. Wie wäre es, wenn wir auf den Wolken leben könnten? In dem Roman für Menschen ab 14 Jahren gibt es oben die Stadt Cumulus, die vom Sonnenschein geblendet und privilegiert ist. Darunter im Schatten gefangen liegt die Stadt Vaporis mit der Wolkenfabrik. Kaddy (20 Jahre) arbeitet in dieser, träumt von einer gleichberechtigten Welt und begibt sich auf eine schicksalhafte (weltverändernde?) Expedition.

Präsentation des Kinderbuches "Mathilda und des Kaisers neue Kleider"
Cover des Buches "Wolkenfabrik"

Beim Verlag Biber&Butzemann erblickt das Tochterkind Schimmerie Harztropf. Die Waldfee und ihren Feenwolf Luminus kennen wir bereits gut, freuten uns über diese bekannte Entdeckung und verweilten nur kurz an dieser Stelle.

Bücher von Biber&Butzemann in einem kleinen Regal und auf einem Tisch präsentiert

Viel spannender war es für die Lesefreundinnen sich über mögliche Reiseziele auszutauschen. Ich erfuhr, dass meine Tochter gerne nach Dänemark möchte. Wohingegen ihre Freundin lieber nach Griechenland reisen würde. Als die Zwei dann doch eine Europareise in Erwägung ziehen (ein guter Kompromiss) und beginnen ihre Reiseroute zu diskutieren, beschließen wir eine Pause zu machen.

Kinderreisebücher auf einem Tisch im Koffer präsentiert

ein Päuschen

Auf die Kreativangebote hatten die Mädchen keine Lust. Sie wollten lieber Kirschen und Snacks essen. Wir suchten uns also stattdessen ein gemütliches Plätzchen und fanden draußen eine begeh- und bespielbare „Villa Kunterbunt“. Damit nicht genug. Die Zwei fanden einen Hinweis. Zur gleichen Zeit fand nämlich eine Rätselrallye statt. Kommissar T. Rottel (alias der Autor Christian Friedrich), der seinem Namen keine Ehre machte, jagte mit Bücherdetektiven das gemeine Buchphantom, was Buchseiten zusammenklebt, Enden verrät und Bücher ausleiht ohne sie zurückzugeben. Welchen finsteren Plan es bei der BuchBerlinKids 2022 verfolgte, wissen wir leider nicht. Welche Rolle Flora Grünschnabel dabei spielte auch nicht. Aber es war spannend zu hören, welche fantasievollen Überlegungen die Mädchen dazu hatten. Nachdem wir geklärt hatten, was eine Diskette ist. Sie vertieften sich in ein Rollenspiel und „Pippi Langbuch“ legte sich mit einer Buchstabenverdreherin an.

ein Bild und ein Zettel an einer Holzwand befestigt - eine Hand zeigt darauf und im Fenster spiegelt sich etwas weißes

Lauschvergnügen

Einwenig später war Zeit für vergnügliches Lauschen. Genauso wie die Buchreihe „Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer“ war auch die Lesung von Cally Stronk mitreißend, amüsant und interaktiv. Sie hatte zur Einstimmung ihre Ukulele dabei, stellte den Inhalt des magischen Koffers und die Hauptfiguren vor. Las aus dem vierten Band vor und bezog die zuhörenden Kinder ins Geschehen ein.

In unmittelbarer Nähe zur Autorin Cally Stronk, die anschließend noch Autogramme gab, stand ein Plakat und ich finde diese Botschaft – „Du bist wertvoll!“ – so wichtig, dass ich sie in diesem Foto festgehalten habe.

Du bist wertvoll - Stiftung - Plakat dahinter die lesende Cally Stronk auf einem Stuhl sitzend

Die Lesefreundinnen wechselten ihren Platz und machten es sich in den Liegestühlen gemütlich. Nun lauschten wir Lena Hach. Ihre Bücher hatten wir ja bereits bei dem Tisch vom Verlag mixtvision entdeckt. Die Buchreihe „Der verrückte Erfinderschuppen“ kannten wir noch nicht. Zum Glück änderte sich das.

Lena Hach fragte die zuhörenden Kinder, wo Ideen ausgetüftelt werden und Erfinder:innen tätig sind. Erzählte nach den Antworten dann, dass Tilda, Walter und ich (alias Fred) dafür ihren Erfinderschuppen haben. Dieser hat eine Alarmanlage. Die Autorin fragte, wie eine solche Sicherung sein könnte und mein Tochterkind erzählte von ihrer Idee. Sie würde einen Luftballon aufpusten und hinter der Tür anbringen. An der Tür wäre eine Nagel, sodass beim Öffnen der Tür dieser den Ballon zum Platzen bringen würde. Eine super Idee. Die Kinder des Buches machen es anders. Außerdem erfanden sie Sachen. Die zuhörenden Kinder wurden gefragt, was sie erfinden würden. Eine „Wunscherfüll-Maschine“ antworte die Lesefreundin.

Die Superidee der „Buchkinder“ war ein Limonaden-Sprudler. So lautet auch der Untertitel des ersten Bandes. Nachdem die anwesenden Kinder Geschmacksrichtungsvorschläge (fruchtig und frisch) gemacht hatten, demonstrierte die Autorin mit einer jungen Assistentin, wie sich das so verhält mit Sprudeltabletten. Sie verändern fades Wasser. Dann las sie einen Abschnitt aus dem Buch vor, erzählte und demonstrierte, welche Wirkung Sprudeltabletten haben in Gefäßen mit Deckel haben. Das erklärte, warum in der Geschichte bzw. dem vorgelesenen Abschnitt das Dach des Schuppens in die Luft flog. Es war eine super Lesung. Sehr vergnüglich. Anschließend kauften wir den ersten Band und ließen ihn signieren. Wir wollten die ganze Geschichte lesen. Zu meiner Freude begann das Tochterkind abends ihrem Bruder vorzulesen. Sie hatte die Lesung auch beeindruckt. Sie ahmte die Art nach und stellte ihrem Bruder zwischenzeitlich Fragen. Herzerwärmend.

Lena Hach steht mit einem Buch in der Hand zur Lesung vor Kindern in Liegestühlen

Boris Pfeiffer machte uns (!) anschließend mit seiner Vorstellung auch noch neugierig. Auf „Survivors – Die Flucht beginnt“. Doch bevor die Lesung richtig begann, erhoben wir uns. Die Lesefreundinnen hatten genug gelauscht. Sie wollten nicht mehr sitzen.

Boris Pfeiffer hält ein Poster hoch bei der Lesung vor Kindern

“ Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.“ Aldous Huxley

Davon bin ich überzeugt. Darum möchte ich die Liebe zum Lesen bei meinen Kindern unterstützen. Darum möchte ich, dass sie neuen Lesestoff entdecken können. Darum schätze ich Bücherfeste, Lesungen und kreative Aktionen rund um Gesichten. Darum finde ich die Idee der BuchBerlinKids toll. Es ist der Wahnsinn mit viel Herz und Engagement die verschiedensten Büchermenschen am Werk waren. DANKE an alle BuchBerlinKids 2022 – Beteiligten.

Die zwei Lesefreundinnen und ich hatten eine gute Zeit. Die Lesestoffentdeckungstour war erfolgreich und bot Anlass zum Plauschen. Das Lauschvergnügen war einmalig. Die Fantasie wurde beflügelt. Die Kinder waren inspiriert und hatten Spaß. Anschließend haben wir unsere Füße im Springbrunnen vor dem FEZ abgekühlt. Es gab Eis und Pommes, sodass wir gestärkt unsere neuen Bücherschätze nach Hause bringen konnten. Außerdem… aber PSSST… freue ich mich wirklich und absolut unbeschreiblich doll, weil eine Geburtstagsgeschenkidee für mein Tochterkind bei dieser Gelegenheit Wirklichkeit wurde. Aber davon ein anderes Mal mehr.

Wie ist das bei euch: Bücherfan und Lesefreund oder eher nicht? Welche Art von Lesestoff mögt ihr? Was interessiert euch? Wie entdeckt ihr neue Bücher? Wie lässt sich die Liebe zum Lesen wecken?

Eure Anne


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