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Was uns gut tut – Zimtschnecken

Was uns gut tut – Zimtschnecken

Einem Rezept folgen, Zutaten zusammenfügen, mit den Händen einen Teig entstehen lassen, Ruhezeiten nutzen, weitere Zugaben vorbereiten und das Backvorhaben komplettieren, in den Ofen schieben, den Duft schnuppern und das Ergebnis genießen. Hätte mir jemensch vor Kurzem noch gesagt, dass ich backen als angenehme und verbindene Tätigkeit schätzen lernen würde, ich hätte es nicht geglaubt. Doch Zimtschnecken zu backen ist bei uns hilfreicher Alltagszauber (geworden).

eine Inspiration

Alles Begann mit einem Koch- und Backbuch, was mein Tochterkind geschenkt bekam. Von meiner Oma. Nicht sehr progressiv denkend, wollte sie damit dem „armen Kind“ helfen, wo doch ihre Mutter wenig begeistert in der Küche tätig war und ist. An manchen Tage nerven mich diese Fragen (Was gibt es? etc.), Gedanken (Was wann einkaufen?) und Tätigkeiten (die Umsetzung und das Saubermachen) rund ums Essen auch arg. Nun ja. Ein Mädchen und damit eine zukünftige Hausfrau jedenfalls muss, laut meiner Oma, lernen, wie das mit dem Kochen und Backen so geht. Eine Inspiration war das Buch dann auf jeden Fall. Gelesen hat es mein Tochterkind auch und Essenswünsche äußerten beide Kinder dadurch… Schlussendlich ist es allerdings mein Sohn, der deutlich mehr Interesse an der Zubereitung zeigt. Warum genau es nun ausgerecht Zimtschnecken (geworden) sind, die bei uns für Alltagszauber sorgen, kann ich gar nicht schreiben. Aber wie sie uns helfen, dass kann ich schon erfassen.

Eine Tätigkeit, die uns gut tut

Wer ein Rezept für Zimtschnecken erwartet hatte, den muss ich enttäuschen. Vielmehr geht es mir darum, den Zauber einzufangen. Es hat etwas magisches, dass aus Zutaten etwas so schmackhaftes und duftendes wie Zimtschnecken wird. Außerdem gibt es einige wirkende Effekte dabei. Die gewählte Aktion in der Küche erfordert Aufmerksamkeit. Das Bewusstsein wird durch das Einhalten des Ablaufs, das Achten auf Mengen und das Tätig-Sein von den alltäglichen Sorgen abgelenkt. Da wir keine entsprechenden Küchengeräte besitzen, müssen die Hände ran, vermischen, kneten und formen. Bei so einem Hefeteig bietet sich das Abreagieren aka Stressabbauen an. Ihn stört es nicht, wenn er geschlagen wird. Im Gegenteil. Es ist auch gut, dass der Hefeteig ruhen muss. Eine „angeordnete“ Pause sozusagen, die im Prozess irgendwie in Ordnung ist.

Das sinnliche Erleben sowie die Transformation ist Teil des Zaubers. Neben dem Tastsinn (ist schließlich eine Tätigkeit mit den Händen) werden auch alle anderen Sinne angesprochen. Wir können uns über das gehörte Schmatzen des Teiges amüsieren. Seine Veränderung sehen. Wir können dazu beitragend mitverfolgen, wie sie vonstattengeht. Erwartungsvoll in die Schüssel oder später dann in den Backofen linsen. Wir können schnuppern, wenn der Duft vom Ofen in die Wohnung strömt. Ich mag den Geruch von Zimt sehr. Wir können schmecken. Nicht nur das Ergebnis. Ich meine, das Naschen von der Zimtzuckermischung ist doch wohl ein Muss. Und irgendwie kommen wir auch ein bisschen ins Gleichgewicht.

verbindende Zimtschnecken

Gemeinsam vorgehen, miteinander erleben, wahrnehmen und es sich anschließend (mit Stolz auf das Backwerk) zusammen schmecken lassen, verbindet uns. Es stärkt uns, weil es ein Erfolgserlebnis ist und mit Sinneseindrücken und guten Gefühlen einhergeht. Der Tag wird versüßt. Es tut uns gut. Mit einem Lächeln packe ich zum Beispiel den Kindern zu einem späteren Zeitpunkt eine Zimtschnecke in die Brotdose und wünsche ihnen, dass es Erinnerungen weckt, ein wohliges Gefühl auslöst und ihren Schultag angenehmer macht.

Wir werden noch weitere Zimtschnecken backen. Unsere Fertigkeiten verfeinern. Das Rezept abwandeln. Schokoschnecken und andere kreative Ideen stehen auf dem Programm. Und dann schauen wir mal, was wir noch so zaubern werden…

Wie ist das bei dir? Magst du Zimtschnecken? Backst du gerne oder nicht? Und was hilft dir im Alltag?

Eure Anne


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