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Lesezeit #41 – WINDKIND

Lesezeit #41 – WINDKIND

Es gibt so Bücher, die mich magisch anziehen. An denen der Blick hängen bleibt. Die den Impuls zum Aufschlagen auslösen. Die Synapsen feuern, das Herz hüpfen und es im Bauch kribbeln lassen. Wie bei Liebe auf den ersten Blick. So ein Buch ist

WINDkind

Eine Hand, die ein Buchcover berührt.

Die erhabene Vergoldung auf dem Cover ist nicht nur haptisch-sinnlich ansprechend sondern erinnert mich an die japanische Philosophie des „wabi-sabi“, welche die Schönheit unvollkommener und vergänglicher Dinge zu schätzen lehrt und die Unkontrollierbarkeit der Natur respektiert.

Wie zur Bestätigung meiner Assoziation widmet sich das Buch auf zauberhafte Weise der bewegten Luft. Dem Wind. Der einzigartig, frei und natürlich um uns ist. Der durch warme aufsteigende und kalte heruntergedrückte Luft entsteht. Der Mal „WILDER WINDIG“ ist. Mal ein „LANDSTREICHER“. Mal Rätsel aufgibt und manchmal zum Spielen einlädt.

Stehendes Buch auf einem Tisch

Eben dazu schrieb Gerd Knappe auf vier Arten. Am Ende des großformatigen Hardcoverpappbuches sind seine vier Gedichte nebeneinander abgedruckt und es bereitet Freude die poetischen Worte vorzulesen. Der herausstechende Farbton der letzten Seiten regt dazu an das Buch genau dort bzw. damit zu beginnen. Für mich empfiehlt sich das sogar.

Auf den Seiten davor hat Elisa Brückner das wohlklingende und Erinnerungen weckende Gedicht „EIN DRACHE IM WIND EIN KIND“ von Gerd Knappe mit wunderschönen Collagen bebildert.

Innenansicht des Buches "WINDkind"

Wie wäre es mit dem Wind davon zufliegen?

Von ihm getragen. Mit ihm spielend. Wie wäre es schwerelos auf und durch die Lüfte zu segeln, zu gleiten, zu tanzen…? Wie die Blätter. Davongetragen. Hoch und höher. Mi es einem Drachen. Weiter und weiter. Wie würde es sich anfühlen? Wie die Erinnerung an Kindheitstage, wenn der Herbstwind die Haare zerzauste oder an der Drachenschnurr zog?

Diese Vorstellung, wie es wäre mit einem Drachen davon zu fliegen, und die damit verbundene Sehnsucht vom Freisein und nach Leichtigkeit hat Elisa Brückner in 8 Bildern und auf dem Cover eingefangen und sichtbar gemacht. Die sanftmütigen und träumerischen Bilder mit den zusammenspielenden Elementen sind, ebenso wie der Wind selbst, immer auch einen Hauch übergehend. Nicht starr begrenzt. Sehr passend. So werden Zeilen des Gedichts wie von einem Windstoß aus der Collage auf die linke Seite zum Lesen „geweht“.

Innenansicht des Buches Windkind mit vier Zeilen auf der linken Seite und einem Bild auf der rechten Seite

windtastisch

Die symbiotische Verbindung von Künstlerischem und Lyrischem zwischen den Buchdeckeln ist wundervoll. Die Vorstellungskraft wird beflügelt. Dazu begeistert die Haptik. Emotionen werden ausgelöst. Ich finde diesen Effekt fantastisch. „WINDkind“, wie so manches andere kunstvolle Bilderbuch für Jung und Alt vom Eichhörnchenverlag, möchte ich für gemeinsame Lesezeitmomente mit den Kindern nicht mehr missen. Nicht nur im Herbst, wenn der Wind besonders stark weht…

Zum Verlag geht es HIER und mich interessiert, was ihr vom Wind bzw. WINDkind haltet…

Eure Anne


aus Liebe zum LesenEichhörnchenverlggemeinsam Lesenwindkind

Kommentare

  1. avatarNina A. Schuchardt (Eichhörnchenverlag)

    Liebe Anne,
    vielen Dank für diese schöne und bewegende Besprechung unseres WINDKINDs!
    Ich wünsche euch für diesen Spätherbst, dass ihr noch viele freudvolle Windmomente sammeln werdet, die ihr dann vielleicht bei der nächsten Betrachtung ebenfalls erinnert.
    Mit herzlichen Grüßen
    Nina

    1. avatarAnne

      Liebe Nina,
      ich schätze es sehr, dass es sich der Eichhörnchenverlag zur Aufgabe gemacht hat für Kinder und Familien Kunst und Sprache miteinander zu verbinden. Dank euch dafür. Ich freue mich darauf erinnerungswürdige Windmomente mit der zukünftigen Lesezeit zu verknüpfen.
      Herzliche Grüße
      Anne