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Kunst im Kopf

Kunst im Kopf

Viele Menschen sehnen sich nach anderen Umständen. Manche träumen davon in bester Gesellschaft in einem Café zu sitzen. Von Treffen und Umarmungen. Andere vermissen das Meer und fantasieren davon wie der Sand sich auf der Haut anfühlt und haben das Rauschen im Ohr.

Menschen träumen von ihrer Art der Normalität. Von dem Gefühl von Sicher- oder Freiheit. Von Orten und Situationen, an oder in denen sie sich zufrieden und zuversichtlich fühlen.

Ich träume vom Kunst erleben. Von Ausstellungen. Von Bildern, Farben und Formen und Orten, die durch Intensität und Abstraktion berühren. Wenn ich meine Augen schließe, stelle ich mir ein vielfältiges Reich der Möglichkeiten vor. Zum Beispiel so…

Kunst in meinem Kopf

Wenn ich träume, stelle ich mir einen Eingang vor. Manchmal wie den Schrank nach Narnia. Manchmal eine Schublade, in die ich nicht passe. Manchmal einen Spiegel, durch den ich trete. Manchmal ein Astloch. Manchmal einen Spalt.

Durch etwas Alltägliches hindurch oder von etwas Gewöhnlichem angezogen hindurch öffnet sich ein ein Geheimweg, der an einen Ort führt, der dahinter nicht erwartet wird, sodass die Überraschung von Staunen abgelöst wird.

Ich stelle mir Farbverläufe vor, die berührt werden können. Die umgeben und einhüllen. Die Unscheinbares oder Natürliches verwandeln.

Ich stelle mir eckige und runde Formen vor, Großes und Kleines, Geschwunges und Gestreiftes, Punkte und Kanten, Kleckse und Risse, alles wird umflossen, die Konturen werden unscharf und alles nimmt eine sich wandelnde Gestalt an. Je nach Blickwinkel oder Berührung. Manches wird lebendig. Wie der Farbfuchs oben.

Ich träume mich an einen Ort, dessen Ausmaße grenzenlos scheinen. An dem ausgehebelt wird, was im Bereich der Möglichkeiten bis jetzt besteht.

Ich stelle mir Vergrößerungsgläser vor. Verzerrung. Spiegelung. Reflexion. Ich träume von monochromen Einsichten. Vom Durchbrechen der Raumgrenzen, von Bewegung, von Licht und Schatten…. Sodass die eigene Wahrnehmung verändert und hinterfragt wird.

Ich denke an Mechanismen, die in Gang gesetzt werden wie bei einer Murmelbahn. Wie bei Zahnrädern, die ineinandergreifen. Spannung. Es kribbelt, weil das Unerwartete seinen Lauf nimmt. Ich stelle mir Drähte vor, die symbolisieren, umschließen und verbinden.

Ich imaginiere Vibrationen und Töne, die ausgelöst werden können durch Berührung. Von Einwirkung, die den Zauber noch verstärkt. In der Luft liegt dabei der Duft von Farbe und Frische, der sich mit dem Geruch von Wohlbehagen mischt.

Es ist ein inklusiver Ort für alle Sinne, der ganzheitliches Eintauchen, Verweilen, Fantasieren, Genießen und noch viel mehr Vorstellungskraft möglich macht und die Stimmung beeinflusst. In diesem Reich der Möglichkeiten tankt die Zuversicht auf. Frei von Be- und Einschränkungen.

Und ich träume davon, dass diese Vorstellung irgendwann real und für jeden Menschen, der sich einlässt, erlebbar wird.

Solange keine Ausstellungen besucht werden können, solange es noch kein Erleben gibt, wie ich es mir wünsche, stelle ich es mir eben vor. Wenn meine Imagination nicht wahr wird, ist es in der aktuellen Situation jedenfalls nicht so sehr frustrierend. Kunst im Kopf zu haben macht einfach Freude.

Wovon träumst du? Was stellst du dir vor, um zuversichtlicher in die Zukunft zu blicken und nicht gänzlich entnervt zu sein oder Kraft zu tanken?

Anne


AusstellungKunstVorstellungsübung

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