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Morgens mit zwei Kindern

Morgens mit zwei Kindern

Der Wecker klingelt. Mühsam aus dem Bett schällen. Ins Bad schlürfen. Zähne putzen. Duschen. Anziehen. Die Kinder wecken. Krümelie plappert. Erzählt von ihrem Traum. Krümel hat keine Lust. Quietscht. Doppel Beschallung.

Sachen raussuchen. Krümelie zieht sich an. Und redet munter weiter. Ohne Punkt und Komma. „Mama, du hörst gar nicht richtig zu.“. „Doch. Natürlich“. Kurze Nachfrage. Krümel jault immer noch. Will angezogen werden. Geht er halt im Schlafanzug – Gedanke. Ermutigung. Schneckentempo. Aber selbstständig. Ins Bad geschlürfe. „Krümel sagt „Kacka“. Er soll aufhören.“, beschwert sich Krümelie. Gedränge vorm Waschbecken.

In der Küche Tränen, weil die falsche Schüssel auf den Tisch gestellt wird. „Mama, da sind keine Löffel.“ Richtig. Da kommen die Kinder selbst ran. Stöhnen. Jeden Morgen. Müsli rieselt auf den Boden. Krümel sitzt müde davor. Krümelie redet. Wenigstens isst sie dabei.

Das Radio soll an. Brotdosen müssen bestückt werden. Der Kaffee blubbert auf dem Herd. Keine Paprika. Aber Möhre. Gurkenbrot. Ohne Butter. Ganz wichtig. Natürlich. Wie immer. Die Kinder essen. Die Dosen wandern in die Rucksäcke. Ein Schluck vom Kaffee.

Die Strickjacke wurde in der Schule vergessen. Für kurzärmelige Shirts ist es zu frisch am Morgen. Ein Kompromiss muss gefunden werden. Krümelie schimpft vor sich hin. Brillensäuberung. Ansporn.

Krümel hat sich in sein Schicksal ergeben. Flitzt durch den Flur. Schmeißt sein Schuhe. Das andere Paar ist leider bei Papa. Er will Gummistiefel. Gut. Er beschwert sich, dass es nicht regnet. Die Uhr dreht sich unerbittlich weiter. Eile ist geboten. Interessiert nicht. Krümelie spricht Zaubersprüche. Die Kinder vollführen Regentänze. Nützt nix.

Das Telefon klingelt. Zeichen zum Losgehen. „Schönen Tag“-Wünsche. Umarmungen. Schlüssel klirren. Geschubse am Fahrstuhl. Krümelie rennt die Treppe runter. Poltert. Krümel jubelt. Die Fahrstuhltüren schließen sich. Anfeuerung. Mahnung zur Eile.

Ruhe. Blick auf die Fußmatte. Ausatmen. Die Haustür klappt. Die Wohnungstür schließen. Noch ein Schluck Kaffee. Letzte Handgriffe. Sachen schnappen. Und los. Ein bisschen Stolz auf das, was bereits am Morgen gehändelt wurde. Auf in einen neuen Tag. Was wird er noch bringen?

Wie ist eure morgendliche Alltagsroutine so?

Anne


Alltag mit Kindernam MorgenPünktlichkeitSingelmama

Kommentare

  1. avatarMonatslieblinge im Oktober 2020 - x-mal anders sein

    […] es ruhig angehen. Auch in den zwei Wochen Herbstferien. (Was hatte ich mich auf die gefreut. Die morgendliche Routine macht mich fertig. Puh.) Besonders gab es zum Glück in diesem Monat auch. Festgehalten an dieser […]

    1. avatarSari

      Ähnlich, wenn auch ohne Zaubersprüche, dafür mehr Maulen, dass man nicht wisse, welches Kuscheltier heute mit in die Kita solle und warum ich nicht schnell Pudding kaufen gehen kann.

      1. avatarAnne

        Gut zu wissen, dass es nicht nur bei uns so ist. An manchen Tagen möchten meine auch unbedingt etwas mitnehmen, wissen aber gar nicht was, und fangen dann an zu suchen. Da muss ich auch tief durchatmen.