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Worte an Kinderbuchautorin Nina Hundertschnee

Worte an  Kinderbuchautorin Nina Hundertschnee

Liebe Nina,

wir verbrachten bereits viele Abende mit Knuddelfant und Lenny. Knuddelfantastische.

Bester Kumpel, Tröster, Beschützer und Unterstützer – der eigensinnige Plüschelefant sorgt nicht nur dafür das Lenny an dem Abend mit „Babysitterin“ Tante Moni eine gute Zeit hat, sondern ermutigt(e) bei uns so manches Kuscheltier seine wahre Persönlichkeit auszuleben.

Hattest du eigentlich auch einen Knuddelfant? Oder einen anderen Begleiter in der Kindheit?

Mehr als weitere vier Mal hast du unsere Lesezeit dann mit „Professor Plumbums Bleistift“ zum Erlebnis gemacht.

Wir reisten mit Henri und Hanna, ihrem Kater Karuso und dem magischen Bleistift nach Ägypten, durchstreiften suchend im Meer herum und fanden uns in der Eis- und Steinzeit wieder. Amüsiert haben wir uns über die Namen wie Tutdochnix, die Mumie, Sägfried, den Sägefisch, das Mammut Knödel und Tante Trödel, die ältere Langhalsdinodame. Wie bist du nur darauf gekommen?

Wir haben mitgefiebert und den Zauberseiten ihr Geheimnis entlockt. Mein Tochterkind begann selbst zu lesen und zur Freude meines Sohnemannes kamen auch Dinosaurier vor. Kannst du nicht noch einen fünften Band oder mehr schreiben?

Leopeule * Nina Hundertschnee * Pe Grigo * Dragonfly Verlag * 2020 * Hardcover * für Kinder ab 4 Jahren

Nun ist die „Leopeule“ in unsere Herzen geschlüpft.

Sie kam zwar wie ihre Eulengeschwister aus einem Ei, sieht aber mit ihren goldgelben Federn und den dunklen Flecken ganz anders aus. Im Kindergarten zeigt sich, dass sie nicht so hüpfen kann wie die Kiebitze, nicht so fliegen wie die Nachtigall und nicht trällern wie die Schleiereule.

Sie ist die einzige, die besonders ist, aber nichts Besonderes kann, denkt sie. Doch sie ist einfach sie selbst und auch in Leopeule steckt etwas Einzigartiges, was der Vogelgemeinschaft zugutekommt.

Das neue Buch ist der Hammer. Fand meine Sohnemann. „Uhuuu -nanu!“ – Ich war nur kurz über seine Wortwahl erstaunt. Im Grunde stimme ich ihm doch zu. Die bezaubernde Zeichnung von Pe Grigo. Die liebevollen kleinen Details. Deine herrliche Art der Verdeutlichung. Die warmherzige Grundstimmung. Der Optimismus. Hammer.

Mein Tochterkind zeigte mir ihre Lieblingsstelle, wo Leopeule alles aus sich herausholt.

Nachdenklich fragte sie mich, was Besonderes in ihr steckt… Was für eine wunderbare Gelegenheit ins Gespräch zu kommen. Du machst es möglich. Zeigst uns das Gute. Lässt das Gefühl, ein hoffnungsloser Fall zu sein, nicht aus, weil es dazu gehört.

Du hast „Leopeule“ für deine Tochter geschrieben. Statt auf das zu schauen, was sie vielleicht nicht so kann wie andere, wünscht du ihr, dass sie ihre ganz besondere Begabung findet. Das tue ich auch und schätze deine annehmende Haltung.

Wir alle sind verschieden. Egal mit wie vielen Chromosomen wir geboren werden. Diese sollen ja wie Socken aussehen, daher ziehen wir heute anlässlich des weltweiten Tages für Menschen mit Down-Syndrom verschiedene Socken an, nehmen „Leopeule“ zur Hand und lassen uns von deiner Botschaft beseelen.

Ich danke dir, dass du die Bücher- und unsere Gedankenwelt bereicherst. DAS wollte ich dir und allen Anderen einmal mitteilen.

Worauf können wir uns noch von dir freuen?

Herzliche Grüße

Anne


WORTE AN

Astrid Lindgren / Antoine de Saint-Exupéry / Günther Jakobs / Lisa-Marie Dickreiter & Andreas Götz / Vincent Bal


DownSyndrom-TagKinderbücherLeopeuleLesezeitTrisomie 21

Kommentare

  1. avatarMonatslieblinge im März - Rückblick- xmalanderssein

    […] Einrichtungen und die Zuhause-Zeit. Viele kleine Momente waren besonders. Höhlenbau. Rollenspiel. Lesezeit. Geschwisterplüsch nach einem Streit. Das Tochterkind, was nicht aufgibt, obwohl sie sich mit den […]