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Vereinbarkeits LAB – gemeinsam Familie und Beruf möglich machen

Vereinbarkeits LAB – gemeinsam Familie und Beruf möglich machen

Familienfreundliche Karrieren, sinnhafte Arbeit, die sich finanziell lohnt, mutige und bestärkte Eltern, kollektives Wissen eines unterstützenden Netzwerkes, Austausch und Lösungsstrategien – die Vision einer menschlicheren Arbeitswelt von Luisa Hanke, Gründerin des Vereinbarkeits Lab, setzt sich wie ein prozesshaftes Mosaik zusammen.

Für die persönliche Entwicklung genauso wie den nötigen gesellschaftlichen Wandel initiiert Luisa unter anderem Panels. Bereits an zwei Netzwerkabenden kamen Interessierte ins Betahaus und inspirierende Speaker*innen teilten ihre Erfahrungen und Ansichten.

Wie wollen wir leben? Wie wollen wir arbeiten?

Vereinbarkeit ist ein Thema, bei dem jede*r und jedes Unternehmen seinen eigenen goldenen Weg finden muss. Abhängig von der Situation, der gelebten Familienform und klar auch vom Beruf. Alleinerziehende müssen nicht mit dem/der Partner*in klären, wer den Einkauf oder den Hausputz übernimmt. Sie stellen sich anderen Herausforderungen. Auch in der Berufswelt. Und ich habe noch keinen Erzieher erlebt, der seine Gruppe zu sich ins Home Office geholt hat.

Maik Birnbach, Mitarbeiter bei Einhorn, Anita Neumann, Gründerin von Elternbusiness, Coach und Trainerin sowie Katja Thiede, Co-Gründerin vom JuggleHub Coworking sprachen im September über ihre Arbeit und teilten ihr Wissen.

Vereinbarkeit bedeutet, dass „etwas“ vereinbart wird.

Um seine eigene Position dabei zu stärken, Klarheit zu haben, was gebraucht wird, was funktionieren kann, und lösungsorientiert zu denken, ist es wichtig, dass wir merklich über das Thema diskutieren. Und das auf allen Ebenen. Persönlich. Im Unternehmen. Politisch.

Veraltete Rollenverteilungen, ungewürdigte&unbezahlte Care Arbeit vornehmlich auf den Schultern von Frauen und starre Strukturen im Job erschweren den Prozess.

Eltern, die Familie und Beruf (und …) gewuppt bekommen, sind der Knaller und können, wenn sie es wollen, oft ihr Potenzial gar nicht voll entfalten, weil sie sich aufreiben, von Kita- und Schulkrise betroffen sind, weil sie einen Beruf ausüben, in dem sie nicht flexibel sein können, mit dem anderen Elternteil keine klaren Regelungen getroffen haben…

Was braucht es also? Wie können sich Eltern positionieren?

Kind und Karriere?

Es ist eine verbreitete Meinung, dass zwischen Familie und Karriere entschieden werden muss. Beides zusammen funktioniert nicht. Vier beeindruckende Frauen widersprachen dem beim Netzwerkabend im November.

Anne Dittmann, freischaffende Journalistin, Autorin und Lektorin, plädierte für eine neue Definition von Karriere sowie neue Strukturen in Unternehmen. Für Kooperation und Koordination statt Kontrollinstanzen und Hierarchien.

Madeleine Falk, Führungskraft und schreibt für MummyMag, geht da mit und spricht sich für Pragmatismus aus. Was steckt in uns? Welche Stärken? Was kann ich? Was schaffe ich? Welche berufliche Dimension kann sich damit eröffnen?

Die Phase der Elternzeit lässt sich nutzen sich oder andere Berufe auszuprobieren, sagte Sandra Runge, Fachanwältin für Arbeitsrecht und Autorin. Der Wiedereinstieg ist ein sensibler Übergang. Hilfreich ist es in der Elternzeit im Kontakt mit dem Arbeitgeber zu bleiben.

Eltern können mutig sein und zeigen, dass Elternschaft kein Risikofaktor ist sondern eben ein Kompetenzzuwachs, rät Katja Schumacher, Trainerin und Coach.

Feedback einholen. Beim Chef. Mitarbeitenden. Anderen. So schaffen wir uns eine Basis zur Verhandlung bzw. Ideenverfolgung. Betont wurde, dass es nötig ist sich Andere mit ins Boot zu holen. Klar, den/die Partner*in. Oder auch die Mitarbeitervertretung. Durch rechtliche Beratung.

Selbstbestimmte Elternschaft ist im Interesse der Arbeitswelt. Um Talente zu halten. Neue Fachkräfte anzuziehen. Das ist noch nicht überall angekommen, aber der Prozess hat begonnen.

Karriere, dass ist eine erfüllende&inhaltlich anspruchsvolle Arbeit, die sich finanziell lohnt. Es braucht maßgeschneiderte Lösungen, Gesprächsbereitschaft und dann lässt sich das Arbeits- und Familienleben in Einklang bringen.

Wertschätzung für das, was Eltern leisten

Eigenverantwortung, Mindset und Familienmanagement sind die eine Seite. Auf der anderen stehen familienfreundliche Unternehmen, eine Selbstverständlichkeit von arbeitenden Eltern in der Gesellschaft und politische (schützende) Rahmenbedingungen.

Das Private ist politisch. Beeinflussen wir, was wir beeinflussen und einfordern können. Luisa plant schon für das nächste Jahr und auch ihre eigenen Impulse sind kraftschenkend und inspirierend. Vorbeischauen beim Vereinbarkeits Lab lohnt sich.

Bleiben wir im Austausch. Teilen Impulse. Erfolge. Erkennen die Herausforderung an. Kreiden Missstände an. Öffnen uns für Neues. Klar, eine familien- und menschenfreundliche Arbeitswelt ist unerlässlich, aber es gilt auch andere Bedürfnisse zu vereinbaren. Wie meistern wir das?

Wie lebt ihr Familie und Beruf? Wie bekommt ihr alle die Dinge des Lebens unter einen Hut? Erzählt es mir.

Anne

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