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Worte an den Shadowologist Vincent Bal

Worte an den Shadowologist Vincent Bal

Lieber Vincent Bal,

zufällig bin ich auf die Shadowology aufmerksam geworden und möchte ihnen unbedingt berichten wie hin und weg ich von ihren Bildern bin.

Verzaubert von der Wirkung des Lichts. Beeindruckt von dem Effekt des Schattens. Begeistert von der Fusion und dem, was sie darin sehen.

Sie selbst bezeichnen ihre Schattenkunst als „mysteriöse Wissenschaft“, deren Methode darin besteht einem Objekt mittels Lichteinfall und Schattenwurfbeachtung sein wahres Wesen zu entlocken und mit einer Zeichnung sichtbar zu machen. Ist das ihre Art dem kreativen Flow und Imagination eine Form der Ernsthaftig- oder Notwendigkeit zu bescheinigen?

Mir gefällt die Mehrdeutigkeit ihrer Bilder, dass Fantasie und Wirklichkeit miteinander bestehen, die Verbindung von Ästhetik und ihrer Spitzfindigkeit, die sie im Bilduntertitel unterstreichen. Dass Gedanken eingeladen werden Grenzen verschwimmen zu lassen.

Ist es wirklich immer so wie es scheint? Liegt etwas im Vorborgenen? Ein Schatten als Teil oder Hintergrund? Was offenbart das Beleuchten?

Mir gefällt die philosophische Komponente. Ich fühle mich aber auch einfach nur inspiriert. Genauer hinzuschauen. Die Magie von Hell und Dunkel sowie des Dazwischen anzuerkennen. Einen Perspektivwechsel vor zu nehmen. Selbst tätig zu werden. Und es geht mir nicht alleine so. Meine Tochter meinte nämlich: „Das will ich auch machen.“.

Sinnstiften
– Eigenversuch: ohne Baum keine Farben

Ich möchte die gesamte Synonympalette von „begeistert“ nutzen. Dabei übertreibe ich nicht. Ich bin ein Fan vom dynamischen Experimentieren mit Lichtschimmern und Silhouetten, der Sinnenfreude dabei, schöpferischer Tätigkeit und wirkenden Strukturen. Das gehört bei meiner Arbeit im Kindergarten zum „Tagesgeschäft“.

Es ist beeindruckend, wie sich in achtsamen Momenten bei ihnen die Gedankendecke lichtet und die Vorstellungskraft das Mögliche preisgibt. Eine Fähigkeit, die es in der heutigen Gesellschaft viel mehr braucht. Émile Coué formulierte es treffend: „Nicht der Wille ist der Antrieb unseres Handelns, sondern unsere Vorstellungskraft.“.

Nutzen wir diese, so wie sie und noch ganz anders. Danke fürs Teilhaben lassen und ihren Impuls.

Herzlichst,

Anne-Christin Ermisch


Vincent Bal ist ein belgischer Filmemacher mit Lust am Zeichnen und Freude am Wortspiel. Seine Schattenkunst fotografiert(e) er und veröffentlicht(e) sie social medial. Dabei wirken und bestehen Realität (der Gegenstand) und Fantasie (seine Zeichnung) nebeneinander. Seit dem Sommer diesen Jahres bündelt ein Bildband, erschienen bei Mixtvison, im Format ca. 17×21 cm seine Lieblingsbilder, welche durch eingestreute Entstehungsanekdoten in deutsch und englisch ergänzt werden.


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