Lesezeit #23 – Die Hugis – Der neue Pullover
(Vor)Lesemomente schätze ich sehr. Ein Buch zum Festhalten. Ein Grund zum Einkuscheln. Eine Anregung zum Denken und Fühlen.
Für die Kinder und mich schaue ich deswegen nach Büchern. Ich suche gezielt nach einem seitenstarken Mehrwert in den Bereichen „Miteinander“, „Vielfalt“, „Anderssein“ und „Ich-Sein“. Diese sammele ich in dieser Reihe namens „Lesezeit“.
In einer Bibliothek blieb mein Blick an einem Buch hängen. Es ist von 2013 und im Netz nur noch gebraucht erhältlich. Doch es trägt eine gewichtige Frage bzw. Botschaft mit sich und so möchte ich es doch vorstellen.
Die Hugis – Der neue Pullover
Oliver Jeffers * 2013
Die Hugis bilden eine Gesellschaft, in der alle gleich sein. Gleich aussehen. Das gleiche mögen und tun. Bis eines Tages ein Hugi namens Rupert eine Idee hat und sich einen schicken neuen Pullover strickt und freudig trägt. Verwunderung herrscht. Belächelt wurde er. Ein bisschen Entsetzen bei den Anderen ist auch zu sehen.
Rupert gefiel sein Anderssein. Gil interessierte sich dafür und wollte dann auch einen Pullover. Anderssein setzte sich durch. Alle Hugis trugen mit der Zeit einen Pullover und freuten sich sehr.
Bis Rupert beschloss einen Hut zu tragen.
Anderssein setzt sich durch.
Vielmehr gute Ideen setzen sich durch. Es braucht Mutige, die sie denken und umsetzen. Rupert ließ sich nicht beirren. Er war überzeugt und stolz auf seinen Pullover.
Es braucht Vorreiter, die eine Gemeinschaft verändern und berreichern.
Fröhlich gezeichnete Kopffüßler laden uns ein mit Kindern ab 4 Jahren darüber zu sprechen, was das Miteinander ausmacht. Müssen alle gleich sein? Was macht den Einzelnen, was macht dich, einzigartig?
Auf den Punkt formulierte Sätze und heitere Strichzeichnungen zumeist auf weißem Grund, zwischendurch auf farbigen Seiten, machen das Kinderbuch zu einer einladenden und kurzweiligen Lektüre.
Für mich steckt darin, dass sich Gewohnheiten, Normen, das Denken von „Das machen alle so“ hinterfragen lassen.
Andersdenken, anders handeln und etwas bewegen. Wir müssen das, was ist, nicht als starr und unveränderbar wahrnehmen. Wir haben Einfluss und können beeinflussen. Ein gewichtiger Gedanke.
Oder?
Hast du noch eine Buchempfehlung?
Anne
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