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Berliner Kita-Krise

Berliner Kita-Krise

20. April. 2018. Freitagnachmittag. Sonnenschein und sommerliche Temperaturen. Eigentlich ideale Voraussetzungen für einen Spielplatzbesuch, aber ich hatte andere Pläne.

Die Berliner Kita-Krise spitzt sich weiter zu.

Trotz der verheißungsvollen „Kita-Task-Force“ sind die Maßnahmen des Senats bescheiden. Und sie wirken gegen das Recht auf Bildung.

Kurzfristige (wie lange ist das?) Überbelegung und Prämien für zusätzliche Plätze – das kann nicht die Lösung sein. Auch Quereinsteiger und Auszubildende stopfen nur das Personalmangelloch. Sie lernen nämlich noch und der Raum dafür muss auch gewährleistet werden.

Hausgemachte Hilflosigkeit zeigt sich hier. Aufstocken. Die Qualität runterschrauben. Nur weil Eltern klagen (können), wird an den falschen Stellen justiert.

Wie willkommen sich so eine Familie, die reingequetscht wurde, wohl fühlt?

Die Worte von Frau Scheeres, dass die Situation vor ein paar Jahren noch schlechter war, sind da purer Hohn.

Ich stimme den aktiven Eltern rund um die „Demo Kita Krise Berlin“ zu.

Eine*r geht noch?! Geht’s noch?

Ich erklärte meinen Kinder, dass wir später auf den Spielplatz gehen und warum wir zum Alex fahren.

„Aber Mama, wir haben doch einen Kitaplatz.“, sagte meine Tochter. Ich bejahte. Doch die Folgen der Kita-Krise betreffen auch alle, die einen Kitaplatz haben. Und ich arbeite als Erzieherin.

Mehr Kinder in den Gruppen bedeutet, dass sich die Aufmerksamkeit der Pädagogen, für das einzelne Kind verringert, ebenso die Intensität bei Angeboten und das (emotionale) Kapazitätsgrenzen erreicht werden. Der Personalmangel kann zu verkürzten Öffnungszeiten führen.

Ich fragte mich bereits, ob wir frühkindliche Verwahrung statt familienergänzende Begleitung wollen…

Meine Tochter ließ die Informationen jedenfalls sacken und sagte dann: „Stell dir mal vor Mama, du würdest mit elfundzwanzig Kindern alleine sein? Da hättest du keine Ohren mehr. Okay, ich fahre zum Alex, beschwere mich und geh dann zum Essen.“

So in etwa war das dann auch.

Vor der Senatsverwaltung haben die Kinder Plakate bemalt und wir haben unseren Unmut in die Kamera gehalten.

Ich verstehe nicht, warum Gelder nicht anders verwendet werden, warum der Selbstanteil der freien Träger nicht wegfällt und 100% finanziert werden, warum es nicht mehr Gehalt gibt… Warum wird der Beruf unattraktiver gemacht?

Also gehen wir auf die Straße.

Setzen wir uns dafür ein, dass politische Lösungen für die Kita-Krise gefunden werden.

Anne

Bei Lottes Motterlebengibt es einen lesenswerten Beitrag dazu.


BerlinKindergartenKitaKitakriseKitaplatzmangelPersonalnot

Kommentare

  1. avatarZeig deine Kunst! künstlerisch-kreative Prozesse mit Kindern in der Kita erleben: vom Anfangx-mal anders sein

    […] Ort tätig, wo ich wirklich gern hingehe. Auch dort warten Herausforderungen. Auch dort ist die Kita-Krise der Hauptstadt spürbar. Aber dort arbeiten wir mit Wundern. Jeden […]

    1. avatarKjosas

      Koks geras straipsnis! Buvo idomu skaityti jusu straipsni!

      1. avatarKinder brauchen Platz für Bildung - x-mal anders seinx-mal anders sein

        […] Scheeres lädt am 29. Juni zum Kitagipfel. Die Krise hat sich mit der Demo ja nicht in Luft aufgelöst. Schön wäre es. Dem Erzieher_innenmangel soll und muss entgegen gewirkt […]

        1. avatarFamillienalltag am Wochenendex-mal anders sein

          […] Ich schrieb mir meinen Frust über die Kita-Krise von der Seele. […]

          1. avatarKitakrise Berlin

            Zusammen sind wir stark ?