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Anderssein und das Schöne daran #4 Einzigartig 

Anderssein und das Schöne daran #4 Einzigartig 

Kurz vor dem Tag des Kaffees darf ich das Wort an eine großartige Frau übergeben, die ich eben wegen jenem Getränk kennengelernt habe.

Friederike ist 25 Jahre alt, Philologie-Studentin, Weltenbummlerin, Bücherwurm, Yogi, Kaffeeliebhaberin, Bloggerin und immer wieder anders…

Einfach ich!

Das klingt ziemlich gut, oder?

Friederike W. Mialux

Was bedeutet für mich anders sein?

Anderssein halte ich für etwas sehr Subjektives. Was für einen Menschen „anders“ oder „ungewöhnlich“ ist, kann für einen anderen Menschen ganz normal sein. Ich selber fühle mich zum Beispiel nicht, als würde ich jeden Tag etwas besonders Ungewöhnliches tun oder darstellen, aber mir ist natürlich schon aufgefallen, dass viele Leute mich ein wenig „anders“ finden — wenn man bedenkt, wie der Mainstream der Gesellschaft so lebt und denkt, kann ich nicht leugnen, dass ich das dann als Kompliment auffasse, selbst, wenn es von den Leuten nicht als solches gemeint war. 😉

Ich war schon als Kind immer ein wenig „anders“; meine beste Freundin in der Grundschule fand mich — auf die beste Art — „verrückt“ und ich hoffe, dass ich diesen Wesenszug bis heute bewahrt habe. Für die Dinge, die mich interessieren und mit Freude füllen, habe ich eine enorme Begeisterungsfähigkeit, die viele Leute ansteckt, aber manche auch mal verwirrt. Was sehe ich selber an mir als ein wenig „anders“? Vermutlich die Eigenschaften, die ich heute am liebsten mag: Ich bin gesellschaftskritisch und interessiere mich nicht besonders dafür, was der Mainstream für schön oder erstrebenswert hält. Ich bin überzeugte Feministin. Ich habe unstillbares Fernweh, das über das Besuchen von Orten hinausgeht — ich will Teile von ihnen zu Teilen von mir machen. Ich liebe Bücher und Bildung. Ich liebe düstere Ästhetiken und auch mal Musik, in der sich Leute scheinbar ihre Seele heraus kreischen, aber bin lebensbejahend und wirke vermutlich oft wie ein herumhüpfender Flummi, dessen Sinneswahrnehmungen auf Hochtouren laufen. Ich liebe Kaffee, und zwar so richtig mit Kribbeln im Bauch und Vorfreude auf jeden Besuch im Kaffeehaus — daraus und aus meiner Reiseliebe ist schließlich vor einem halben Jahr mein Blog Café-Trotting Diaries entstanden, für den ich von Herzen brenne, Kaffee trinke und reise.

Friederike W. Dublin
Foto: J. Sturm – hier veröffentlicht

Was ist das Schönste daran?

Das Schönste an meiner persönlichen Version des Andersseins ist, dass ich sie nicht mehr als ein negatives Anderssein wahrnehme, sondern als das, was mich zu dem einzigartigen Mensch macht, der ich bin. Nicht nur durch lange Auslandsaufenthalte, ein spannendes Studium und wunderbare Menschen in meinem Leben habe ich ganz gut gelernt, mit Freude und Stolz einfach ich zu sein. Einfach ich! Das klingt ziemlich gut, oder?

Und im Augenblick ist einer der schönsten Aspekte die Arbeit an meinem Blog, da sie mich dazu inspiriert, selbst die unmittelbare Umgebung als potentielles Reiseziel zu sehen, das ich beobachten, mit allen Sinnen — vor allem dem Geschmackssinn — erleben kann, um es dann durch Text und Bild mit Menschen auf der ganzen Welt zu teilen. Meine Mutter meinte einmal „Dass dir so viel zum Thema Kaffee einfällt!“ und meine Freunde finden es manchmal etwas putzig, dass ich sie eigentlich die ganze Zeit überreden will, mit mir in die entlegensten Ecken von NRW zu fahren, um neue Kaffeehäuser ausfindig zu machen — wenn ich nicht gerade auf Reisen in fernere Gefilde meine Tagesplanung um mehrere Tassen guten Kaffee herum strukturiere.

Für Manche ist es sicherlich ein wenig freaky und lustig, dass man sich so sehr für ein Getränk begeistern kann, das für viele nur ein Wachmacher ist, aber das ist überhaupt nicht wichtig. Vor allem, wenn meine Freunde plötzlich auf Whatsapp anfangen, mir Fotos von Kaffee zu schicken und mir schreiben, dass sie an mich denken mussten, weiß ich, dass es gut ist, meine Leidenschaft mit der Welt zu teilen.

Friederike W. Dortmund
Foto: C. Brand – hier veröffentlicht

Abschließende Worte

Zum Abschluss möchte ich mich erst einmal für dieses Gastspiel bei „x-mal anders sein“ bedanken und freue mich, dass jemand mein Anderssein als etwas Inspirierendes und Schönes wahrgenommen hat. Und da ich hier die Möglichkeit habe, viele Menschen zu erreichen, und zwar auch genau dich vor deinem Bildschirm, möchte ich dir Mut machen und dich dazu bewegen, Anderssein und Vielfalt zu feiern.

Wenn du eine Leidenschaft hast, die viele nicht nachvollziehen können — zum Teufel mit den Entmutigern, zieh dein Ding durch! Verbiege dich nicht zu etwas, das vielleicht „normaler“, aber dafür nicht dein wahres Selbst ist. Irgendwann wirst du Menschen treffen, die dich verstehen, oder du wirst dich einfach freuen, deinem Ich Raum zur Entfaltung gegeben zu haben. Sei genau deshalb auch anderen Menschen gegenüber tolerant; denn solange deren Anderssein niemandem schadet, machen sie die Welt einfach ein wenig bunter — oder in meinem Fall vielleicht etwas dunkelbunter und koffeinhaltiger.

Vielen Dank für deine Worte! ❤

Café-Trotting Diaries findet ihr HIER. Bei Facebook findet ihr Frederike HIER und bei Instagram HIER.

Liebe Frederike, wenn du in Berlin bist, meld dich und wir gehen Kaffee trinken. ? Es wäre mir eine Freude.

Du hast auch Gedanken zum Anderssein, dann schreib mir ne Mail an xmalandersuts@gmail.com.

Für den Beitrag von letztem Dienstag bitte hier lang.


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Kommentare

  1. avatarFriederike

    Danke für die lieben Kommentare von euch allen! ? ❤ Ich bin jetzt erst darüber gestolpert! ?

    1. avatarAnne

      Liebe Lisbeth, Liebe Scarlet,
      vielen Dank für eure Worte.
      Und JA, JA und JA.
      Ich schätze auch das Brennen und die Positivität. Es ist so wichtig und wundervoll. Manchmal brauchen wir alle ein bisschen Motivation und ein schillerndes Beispiel… Frederike verkörpert beides.

      Anne

      1. avatarscarlet the red

        Toller Beitrag!
        Ich finde es super, wenn Menschen eine Leidenschaft haben, egal wie merkwürdig die anderen erscheinen mag. Es macht einen Menschen interessant und glücklich, wenn er für etwas brennen kann!

        1. avatarLisbeth

          Liebe Anne,

          dies ist ein toller Gastbeitrag! Ich kann Frederike sehr gut verstehen. Auch wenn ich keine Feministin in dem Sinne bin, finde ich es super, dass sie das Anderssein als positiv und nicht negativ sieht. ? Ich hoffe, sie zieht weiterhin ihr Ding durch! ? Und ich liebe auch Kaffee! <3