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Worte, die…

Worte, die…

Worte, die

mir fehlen. 

Worte, die

im Hals stecken bleiben. 

Worte, die 

 Tränen in Augen treiben. 

Worte, die 

wichtig sind. 

Worte, die berichten und eine Botschaft transportieren. 

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Letzten Mittwoch war ich in Kreuzberg zu einer Lesung. Kathrin Fezer Schadt hatte aus ihrem Buch „Lilium Rubellum“ und Mareice Kaiser aus ihrem Buch „Alles inklusive“ gelesen. Anschließend kamen interessante Fragen und Gedanken von den Zuhörer_innen.

Die Autorinnen waren sich einig, dass es ein Privileg ist, dass sie über ihre Erfahrungen schreiben und reden können und dürfen. Dass sie jeweils ein Buch in den Händen halten können, welches die Existenz ihrer Töchter bindet.

Sternenkinder sind oft ein Tabuthema. Da rüttelt man nicht dran. Sie aber können bei jeder Lesung aus vollem Herzen berichten und in die Welt tragen, dass Sein ausreicht, um ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft zu sein. Die Existenz dieser Mädchen lehrt uns Demut dem Leben gegenüber.

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Worte, die im Sprachgebrauch sind.

Manche Wörter werden inflationär genutzt, sind in aller Munde, springen uns aus Zeitungen oder von Werbetafel an. Wir können sie schon nicht mehr hören. Sie sind Trend. Achtsamkeit ist eines davon. Doch wie achtsam sind wir mit (neuem) Leben? Begegnet uns hier eine leere Worthülle?

Manche Wörter vereinen so viel in sich, dass sie ausgelaugt oder abgenutzt wirken. Integration ist eines davon.

Doch dafür gibt es doch ein neues, fancy Wort. Inklusion. Oder nicht?

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aus der Flow

Worte, die eine unglaubliche Kraft besitzen.

Ich lass von Heiko Kunert „Behindert ist kein Schimpfwort„. Er appelliert für einen bewussteren Umgang mit Sprache, weil sie unterschwellige Verachtung und Abwertung transportieren kann. Und auch Mareice Kaiser schrieb 2015 schon von sprachlicher Diskriminierung.

Ich frage mich, wo Diskriminierung in Worten beginnt?

Bei „So behindert ist sie doch gar nicht.“?

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Worte, die gesagt werden müssen. 

Ich schreibe seltener gezielt, fast gar nicht mehr, über das Ullrich-Turner-Syndrom. Ich habe verstanden und akzeptiert. Es als Teil meiner Tochter angenommen. Als Teil einer Erfahrung, die meine Weltsicht und Einstellung verändert hat.

Die Pränataldiagnostik lässt mich als Geburtsstunde der Gesellschaft den Wert eines Lebens bestimmen. Jedoch auf eine andere Art als es ihr wahrscheinliches Ziel ist, sodass ich immer noch eine ermutigende Stimme für ein Leben mit UTS sein will. Immerhin gehört es zu den „Seltenen“, den „Waisen der Medizin“.

Zum Anfang prangte über meiner Unsicherheit und Angst eine Diagnose. Da begegneten mir Wörter, die ich nicht verstand. Heute sind sie unwichtig geworden. Heute muss nur noch „Du bist großartig, so wie du bist.“ gesagt werden. Mehr muss ich über mein Tochterkind und zu ihr nicht mehr sagen. Heute kann ich unaufgeregt vom UTS sprechen. Es ihr erklären und sie dann unterstützen in ihrem Verstehensprozess.

Was wir sagen… was wir Zusagen haben 

Manche Worte kommen uns leicht über die Lippen. Andere wollen wir nicht aussprechen. Manche erlösen uns. Andere verändern unser Leben. Welche wir aussprechen, bestimmen wir selbst.  Was hast du zu sagen?

Worte, die 

bewegen.

Worte, die 

helfen. 

Worte, die

Halt geben. 

Die brauchen wir. 


BücherDiagnoseDiskriminierungWorte

Kommentare

  1. avatarWörter & internationaler Kinderbuchtag mit Verlosung - x-mal anders seinx-mal anders sein

    […] Wörter sind mächtig. Schmerz. Freude. Entscheidungen. Erste Wörter. Letzte Wörter. Bewegend. […]

    1. avatarerfahrbare Gefühlswelten in drei Büchern - zwischen Diagnostik, Familien, Inklusion und Tabuthemen  - x-mal anders seinx-mal anders sein

      […] Bei einer Lesung mal…  […]

      1. avatarMareice

        Schön, dass du da warst. <3