‚Gedanke des Tages‘ Nummer 11: nach dem Warten
Ich warte. Stehe am Rand. Beim S-Bahnhof. Sehe leichte Regentropfen. Sehe wie sich die Sonne am frühen Abend durch die Wolkendecke schiebt.
Fahnen schwingen im Wind. Ich schaue ihnen zu. Sehe mich um.
Buchstaben, Zeichen erblicke ich. Prangen an Stein. Über Köpfen. Und ich verstehe nicht, was sie für einen Sinn haben. Frage mich, wie sie dort hin gekommen sind.
Ich warte. Stehe am Rand. Vergrabe die Hände in den Tasche. Spiele mit meinem Ring.
Ich stehe da. Höre. Sehe. Beobachte den Regen. Mache ein Foto und möchte die Sonne einfangen.
Leute eilen an mir vorbei. Züge fahren ein. Ein Fluss von Menschen schiebt sich aus und in die Bahn. Züge fahren weiter. Ansagen verkünden ihr Ziel.
Ich schaue auf die Uhr. Die abfahrende Ringbahn kommt in genau 60 Minuten wieder hier an. Wie ein Uhrwerk.
Ich warte.
Und dann schiebt sich mein Herzmann durch die Laufenden wie die Sonne durch die Wolken. Und ich strahle.
Anne
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