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(altmodische?) Pippi Langstrumpf – Geburtstagsfeier

(altmodische?) Pippi Langstrumpf – Geburtstagsfeier

An einem Tag im Mai sagte Krümelie zu mir, dass sie zu ihrem Geburtstag gerne eine Teeparty veranstalten würde. An einem andern Tag sagte sie, dass sie gerne ein Picknick machen würde – am Liebsten im Baumstamm. Und wieder bei einer anderen Gelegenheiten meinte sie, dass es schön wäre Pfefferkuchen mit ihren Freunden zu essen und auf den Dachboden zu gehen.

Da dämmerte es mir bzw. ich erkannte den Bezug. Natürlich. Sie wollte feiern wie das Fräulein mit den zwei geflochtenen Zöpfen.

Der Plan stand. Wir machen eine Pippi Langstrumpf Geburtstagsparty! 

Ich surfte im Netz und fand allerlei Partysets. Freudig zeigte ich sie Krümelie. Ein fataler Fehler, wie sich herausstellte.

Servietten, Becher, Teller, Spiele, Luftballons und allerlei anderes Zubehör mit „Thomas, Annika und Pippi“ war produziert worden anlässlich der Ehrungen (Bücherheldin-Geburtstag und Worte an Astrid Lindgren) im letzten Jahr. Die Betonung liegt auf der Vergangenheitsform. Das Fräulein Langstrumpf ist „out“. Die Bücher und Cd’s seien zwar Klassiker, aber keine Renner, wurde mir im Buchladen erklärt. In Spielzeugläden wurde ich nur mitleidig und milde belächelt.

Ist Viktoalia Rolgardina Efraimstocher Langstrumpf wirklich altbacken, unmodern und einfach nicht zeitgemäß? 

Solange „Du, weinst/spielst/benimmst dich wie ein kleines Mädchen.“ einen negativen Beigeschmack hat, nämlich, wenn sich Erwachsene damit gegenseitig herabsetzen, als „Weicheier“ oder ähnliches darstellen wollen, solange, ist das stärkste Mädchen der Welt nicht abgedroschen.

Sei wild, frech und wunderbar – wie ein kleines (oder auch junges) Mädchen. 

Aber ich schweife ab, obwohl ich genau wegen dieser Gedanken dann schlussendlich auf den Partyort kam.

Ich kaufte in verschiedenen Shops Restposten. Allzu oft stand da „Artikel nicht mehr verfügbar“ oder „Nicht lieferbar“. Es war meine persönliche Schatzsuche.

Die menschliche Pippi gefällt meiner Tochter im Übrigen nicht so gut. Sie mag die gezeichneten Ausgaben lieber. Dabei ist ihr die Version fast egal. Sie erklärte mir dazu mal, dass Pippi sich verändert so wie sie. Sie ist schließlich auch kein Baby mehr. Treffende Kinderlogik.
Trotzdem ist uns beiden die neueste Efraimstochter am Liebsten.

Dadurch, und weil natürlich eine Gewisse Einheitlichkeit sein sollte, wurde es eine Jagd auf diese eine Produktreihe.

Mit ein bisschen Glück und kleinen Kompromissen gab es dann also Einladungsbriefe, Becher, Teller und Luftballons im selben Design, Piratenservietten und zum Beispiel als Mitgebsel Kopftücher für weitere Abenteuer oder als Piratenkopfbedeckung.

Für die Party selbst gab es Silbertaller und andere Juwelen, die ich im Sand vergraben wollte. Sie hätten anschließend im Süßigkeitenladen eingetauscht werden können. Dann hätte es das gewünschte Picknick gegeben und die Kinder hätten auf dem Spielplatz spielen können.

Mini-DIY: Aus Pappkreisen und Alufolie werden super Silbertaller.

Das Wetter brachte mich dann in Planungsnot. Bei 30 Grad auf dem Spielplatz… Puh. Am Nachmittag angesagtes Gewitter und kurze Schauer. Mmh.

Wie im letzten Post mit dem „Wochenende in Bildern“ berichtet, hatten Krümelie und ich uns nach einer kurzen Beratung für die „schwedische Kinderbuchwelten“-Ausstellung entschieden. Ich hatte bereits darüber nachgedacht, fand den Weg jedoch recht weit. Doch es würde trocken sein und die Kinder wären vor der Sonne geschützt. Es war dann zwar wärmer als erwartet, aber erträglich. Der Herzmann und Krümel blieben Zuhause, mit Krümelie und mir war der Weg ein Abenteuer und so konnte dann wild und ausgelassen gefeiert bzw. gespielt werden.

Die Kinder konnten sich in der Ausstellung frei bewegen und vertieften sich in ihr Spiel, manch einer ließ sich vorlesen, manch einer schaute sich um und zwischen durch animierte ich die Kinder zu einer kleinen Schatzsuche. Die Fundstücke konnten dann in Gummibärchen oder Kaubonbons getauscht werden. Mehr Programm brauchten die Kinder nicht.

Zur Freude von Krümelie gab es auch Geschenke, welche sie seelenruhig auspackte. Und natürlich aßen wir noch eine Kleinigkeit mit den ershoopten Tellern und Bechern, die Krümelie sehr gefielen.

Es gibt sicherlich länger dauernde Feiern, aber die Kinder waren erschöpft und zufrieden, sodass wir uns guter Dinge verabschieden konnten. Es war schön.

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