Es kriselt weiter…
Das sich das Problem des Erzieher_innenmangels, die KitaKrise, nach der Demo NICHT in Luft aufgelöst hat, überrascht wohl keinen.
Am 29. Juni (besser spät als nie) kam es nun zum Gipfeltreffen verschiedenster Vertreter_innen von Kita-Verbänden, Bezirken, GEW, ver.di, Eltern und Fachschulen.
Die GEW Berlin hatte am Freitagmorgen vor dem Gespräch noch zum Protest aufgerufen.
Es wurde gesungen.
“ Auf unsre’m Rücken – die Stadt hat gespart // Uns steht’s bis hier – uns wächst schon son Bart // Erzieher die fehlen- hinten und vorn // Drum stehn wir hier – voll mit Zorn
Denn wir sind Erzieher, wir lassen nicht locker // sind stark – uns haut nichts vom Hocker // Wir fordern mehr Kohle und mehr Kollegen // Stehn auf der Straße und sing’n verwegen.“
Außerdem wurden Rezepte für mehr Personal verteilt mit passenden guten Ideen.
Ich schätze aber, dass neue Mitarbeiter_innen doch selbst gebacken werden müssen.
Ich neige dabei zum Pessimismus, da ich mutmaße, dass sich die frisch Gebackenen schnell verkrümeln könnten.
Bildung ist der Schlüssel zum Erfolg.
Die Ergebnisse der dreistündigen Gesprächsrunde sind konkretter als erwartet und trotzdem unbefriedigend. Da wird nur ein Loch gestopft.
Die Absenkung von Zugangsvoraussetzungen zur Ausbildung (Abitur ist dann nicht mehr nötig) und Quereinsteiger_innen, die Ungelernte sind (und vielleicht mit den Kindern großartig, aber mit dem Papierkram überfordert sind) und trotzdem voll auf den Personalschlüssel angerechnet werden – das bedeutet, dass die Basis für die Forderung nach einer besseren Bezahlung unterwandert wird.
Und da wir alle Geld brauchen und der Beruf „multiprofessionell“ ist und auch bleiben wird, kann es eben passieren, dass sich die Leute (egal ob Neu- oder Quereinsteiger_innen oder mit jahrelanger Berufserfahrung) für einen anderen Berufsweg entscheiden, wo sie mehr verdienen. Das Problem des Personalmangels wäre immer akut.
Jetzt könnten sinkende Zahlen angeführt werden. Aber mehr und gebildetes Personal kommt den Kindern zugute. Und ich glaube nicht, dass es bald keinen Nachwuchs mehr geben wird.
Die Verhandlungsgrundlage sollte Qualität sein. Doch es wird auf Quantität gesetzt. Der Rechtsanspruch macht Druck. Immerhin soll es ein elternfreundliches Kitaplatzsuche-Online-Angebot geben. Die Not der suchenden Eltern bleibt trotzdem.
Der Betreuungsschlüssel verschlechtert sich nicht, was für Aufatmen sorgt. Die geplante weitere Verbesserung für 2019 wird aber sicher ausgesetzt. Die Zukunftsaussichten sind arbeitsintensiv.
Ich finde immer noch, dass die freien Träger 100% (re)finanziert werden sollten. Sie könnten ihren Mitarbeiter_innen dann sicher auch mehr bezahlen. Müssten wir nicht so lange auf die Tarifverhandlungen im nächsten Jahr warten.
Die Senatorin sprach von 2000 bis 3000 fehlenden Plätzen. Mit dem Kitagutschein geht der Rechtsanspruch einher. Doch nicht alle Eltern haben diesen beantragt, sodass die Zahlen nicht ganz aussagekräftig sind. Bedarf ist da.
Es kriselt weiter.
ErzieherinnenkriseKitakriseProtest
zur Kampagne "Schule muss anders" - x-mal anders sein
[…] Besonders problematisch wurde das im Jahr 2017 bis 2018 Eltern und viele Menschen verschiedener Berufsgruppen im Bereich der frühkindlichen Bildung aktiv wurden. Im Mai 2018 demonstrierten sie wegen fehlender Kitaplätze und für besserer Betreuungs- und Bildungsqualität und damit nicht genug. […]
vom Kindergarten in die Schule - x-mal anders seinx-mal anders sein
[…] in der Hauptstadt habe ich ab und zu ein bisschen Bauchkneifen. Als Pädagogin im Kindergarten. Als Demonstrantin gegen Qualitätsabbau.Als Zustimmerin für Platzausbau. Als Befürworterin von Bildung und […]
Wochenende in Bildern - Wib von x-mal andersx-mal anders sein
[…] Über die KitaKrise bzw. das Gipfeltreffen am Freitag schrieb ich am Samstag noch. Während des Filmes. Smartphone sei Dank. Fiel mir noch ein. […]