Lesezeit #14 – „Alles lief gut“ mit Themenboks „Inklusion“
(Vor)Lesemomente schätze ich sehr. Ein Buch zum Festhalten. Ein Grund zum Einkuscheln. Eine Anregung zum Denken und Fühlen.
Für die Kinder und mich schaue ich nach Büchern. Ich suche gezielt nach einem seitenstarken Mehrwert in den Bereichen „Miteinander“, „Vielfalt“, „Anderssein“ und „Ich-Sein“. Diese sammele ich in dieser Reihe namens „Lesezeit„.
Das folgende Buch habe ich als Rezensionsexemplar angefragt, weil es bei einer Fortbildung vorgestellt wurde und mir so gut gefiel.
Alles lief gut
Bei den roten Knöpfen war alles in bester Ordnung. Alles lief gut. Nichts war ungewöhnlich. Bis ein und dann mehrere andersfarbige Knöpfe auftauchten. Die Ankömmlinge wurden beäugt und separiert, abgegrenzt und umschlossen und schließlich irgendwann mischten sich alle.
In der zweifarbigen neuen Gesellschaft war es harmonisch und alles war in bester Ordnung… bis etwas Sonderbares ankam…
Das Buch im Format 16,5 x 16, 5 mit seinen 28 Seiten ist handlich, klar und inspirierend.
Themenboks „Inklusion“
– für den Kindergarten gedacht –
Das punktierte Werk „Alles lief gut“ ist eine wunderbare Möglichkeit sich als Erwachsener oder mit Kinder mit Willkommemheißen, Dazugehören, Teilhaben, Gemeinsamkeiten und Freundschaft zu beschäftigen.
Als Zugang zum Thema „Inklusion“ bietet es sich an. Dazu habe ich im Kontext „Kindergarten“ eine Themenboks zusammengepackt. Es heißt übrigens Themenboks, weil ich sie für „meine“ Kita zusammengestellt habe – die blu:boks Kita Wunderkinder.
Die Idee zur Boks kam mir durch Krümel und Krümelie. Wir haben auch Knöpfe, sagte der Sohnemann und das Tochterkind war sofort begeistert. Wir legten Formen und Bilder und mischten Materialien. Steine und Chips nahmen wir dazu. Und sie unterhielten sich über Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
Auf Unterlagen werden die Kunstwerke übrigens hervorgehoben und bekommen noch zusätzliche Bedeutung. Ich kann Platzdeckchen oder Servietten dazu wirklich empfehlen. Sie konzentrieren den Vorgang an einem Ort. Das ist besonders bei vielen kleinen Teilen praktikabel.
Die Taschenlampe ist ein wichtiger Bestandteil. Sie steht wortwörtlich und symbolisch für das Beleuchten.
Was beleuchten wir?
Unser Geschaffenes. Unser Tun. Unser Handeln. Unsere Gesellschaft.
Häufiger Wortgebrauch mit unbefriedigendem Umgang lässt viele Leute abwinken bei dem Thema „Inklusion“. Zu wenig Geld. Zu viel zu tun. Geht halt nicht – warum auch immer…
Lesenswertes bzw. Wissenswertes über das „Enthaltensein“ findet sich bei Leidmedien.de. – zum Beispiel „Inklusion – Was heißt das?“
Die Aktion Mensch hat ein tolles Erklärvideo im Sinne von „Was ist das eigentlich?“
Pädagogik der Vielfalt heißt es und oft geht es im Bereich Kita um kultursensible Arbeit und weniger um Kinder (und nicht um Eltern) mit Behinderung. Inklusive Erfahrungen wie beim Löwenjungen sollte es trotzdem geben.
Ich habe über das Miteinander von Schwerstnormalen nachgedacht.
Kindergärten und Schulen (lesenswerte Geschichten dazu bei Kirstenmalzwei) bieten die Möglichkeit die bestehende Gesellschaft zu beeinflussen (die Eltern) und das Denken der Zukünftigen zu prägen. Wir bräuchten viel mehr Ansätze, Impulse und Schönes, was Inklusion erklärt, beleuchtet und leben lässt.
Was ist also drin in meiner Themenboks „Inklusion“?
- das Buch „Alles lief gut“
- zwei kleine Unterlagen (A5 groß) und/oder Servietten
- verschiedenste Knöpfe (im Glas)
- eine Taschenlampe
- Fotos als Anregung und Gesprächsanlass
- ein Infozettel für Erwachsene (obwohl die Kinder auch wissen wollten, was da steht – und mich meine Tochter dann fragte, was Menschenrechte sind…)
- Linkempfehlungen
- Platz für weitere Ideen
Knöpfe sind so herrlich alltäglich und in seiner Klarheit ist das Buch „Alles lief gut“ für Kinder ab 5 Jahren (ungefähr -mein Sohn ist 3 Jahre und macht sich Gedanken über seine Kumpel) und Erwachsene ein ganz wundervoller Hingucker und Gedankenanreger.
Es lässt sich beim Legen von Knöpfen& Co. unaufgeregt plaudern. Und sollte Inklusionsdenken nicht selbstverständlich und undramatisch sein?
Selbstredend kann die Boks mit in einen Kinderkreis genommen werden, ein Anfang für Selbststudien sein oder unkommentiert ein Impuls mit offenem Ausgang…
Was meint ihr? Wie können wir Bewusstsein schaffen?
Was sollte es noch für Boksen geben? Habt ihr Wünsche?
Anne
Alles lief gutBuchvorstellungThemenboks
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Kleinstadtlöwenmama
Wow, das Buch scheint mir die perfekte Kindergartengabe für den anstehenden Weltdownsyndtromtag zu sein! Danke für diesen Tipp!
Anne
Ja, wirklich, weil es Verschiedenes, was anders ist (Herkunft, Familiensituation, Behinderung und vieles mehr), repräsentieren kann. Auch so Sachen wie „Der ist nicht mehr mein Freund, weil er den falschen Fußballer mag“, was für Kinder bewegend sein kann.