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Eizellenspende bei Turner-Syndrom

Eizellenspende bei Turner-Syndrom

Die liebe Daniela übernimmt das Wort. Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht.

Unser Weg zu Melina

Nun erst mal zu meiner Person: Ich bin Daniela, 30 Jahre alt und lebe ebenfalls mit dem UTS.  Seit meiner Geburt gibt es die Diagnose, die weiteren Auswirkungen beeinträchtigten jedoch in keinster Weise meine Kindheit.
Als 3. Tochter meiner Eltern wuchs ich auf wie meine beiden Schwestern auch.
Bis auf die öfteren Kontrolltermine beim Arzt hat mich gefühlt nichts von anderen Kindern unterschieden. Nur dieser eine Punkt schlummerte immer in meinem Innersten, seitdem ich im Kindesalter davon erfuhr: Ich kann keine eigenen Kindern bekommen und somit keine eigene Familie gründen!!!

Dies konnte und wollte ich aber nicht hinnehmen und informierte mich mit zunehmendem Alter immer konkreter über Alternativen. Irgendwann war klar, dass der erfolgversprechendste Weg zum
eigenen Kind nur über eine Eizellspende sein würde. Von Anfang an war mir auch klar, dass dies in Deutschland nicht möglich sein wird und, dass es teuer sein wird. Aus diesen beiden Gründen nahm ich zunächst für viele Jahre von dieser Methode wieder Abstand.

Es durfte sich allerdings herausstellen, dass ich im Juni 2011 auch den richtigen Partner für eine Familiengründung kennen lernte. Einmal das Thema Kinderwunsch und die damit verbundene
Problematik angesprochen, war nicht mehr die Frage OB wir eine Eizellspende durchführen lassen, sondern nur noch WO ein Thema. Spanien und Tschechien standen zur Auswahl. Für Tschechien hatten wir uns entschieden aus zwei ganz praktischen Gründen: der Weg dorthin ist näher und die eigentliche Behandlung
günstiger.

Im Internet war schnell eine grenznahe ¨Niederlassung¨ eines
landesweiten Klinikverbundes gefunden. Am 17.12.12 fuhren wir dann zu einem Erstgespräch dort hin. Wir waren uns sicher einen Versuch starten zu wollen, uns ging es bei dem Termin mehr um die konkreten Rahmenbedingungen. Sämtliche erforderliche Voruntersuchungen hatten wir durchführen lassen. Wir waren sogar einer Empfehlung auf der Homepage der Klinik gefolgt und hatten bereits zu diesem ersten Termin eine Anzahlung für die Behandlung im Gepäck.

Nach einem ersten guten Eindruck der Klinik ließen wir diese Anzahlung auch direkt dort, denn nur so konnte die Suche nach einer geeigneten Spenderin beginnen. Zudem regelten wir alle weiteren bürokratischen Angelegenheiten, die nun mal zu einer
solchen Behandlung dazu gehören.

Es folgten Wochen des Wartens.  Bis Anfang Februar 2013 die Nachricht kam, dass eine geeignete Spenderin gefunden sei. Dies hieß für mich mit Beginn des nächsten Zyklus meinen Körper medikamentös auf das Kommende vorzubereiten.

Anfang März 2013 fuhren wir also ein zweites Mal nach Tschechien. Die Spermienabgabe meines Partners und die Eizellentnahme bei der Spenderin erfolgten am gleichen Tag, so dass eine ¨frische¨ Befruchtung stattfinden konnte. Es war ein Mittwoch. Am darauffolgenden Montag war es dann für mich
soweit. Ich durfte mit Hilfe der tschechischen Ärzte zwei winzige, befruchtete Eizellen in meinem Körper willkommen heißen.

Eine der beiden Eizellen nistete sich fest ein und wuchs und wuchs. Sicherlich auch mit Hilfe der Medikamente, die in den folgenden Wochen meine ständigen Begleiter waren. Ich durfte eine weitestgehend problemlose Schwangerschaft erleben und am Ende der 40 Wochen hielten wir das pure Glück in Form unserer gesunden Tochter Melina in den Händen.

Grüße Daniela

Kommentare

  1. avatarFreitagslieblinge am 16. Februar   - x-mal anders seinx-mal anders sein

    […] Berlin. Beim Thema „Eizellenspende“ bin ich sehr zerrissen. Ich kenne Frauen mit Ullrich-Turner-Syndrom, die sich ihren Kinderwunsch in Tschechien erfüllt haben. Erkenne aber auch, was ethisch daran bedenklich […]