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wenn die Kinder älter werden

wenn die Kinder älter werden

Die Kinder werden älter. Überrascht jetzt nicht sonderlich. Werden wir schließlich alle. Doch bei den Kindern sowie durch die Entwicklung und für das Familienleben verändert(e) sich dadurch einiges. Von Interessen über Stimmungen und Fähigkeiten bis zu Möglichkeiten im täglichen Vereinbarkeitskarussell. Es wird nicht alles besser und leichter, aber anders.

Was tut sich, wenn die Kinder älter werden?

noch mehr Mitspracherecht

Bei Abmachungen und Regelungen (z.B. Wie lange kann es dauern, bis wohin darfst du gehen, wieviel Geld kannst du mitnehmen, wann wird eine Haushaltsaufgabe oder Hausaufgabe erledigt?), bei Anschaffungen bzw. Einkäufen, bei Alltagsabläufen und Plänen (z.B. Wie gestalten sich die Routinen, was steht an Terminen an und wie werden sie geplant?) und nicht zu letzt bei Freizeitaktivitäten (wobei hier auch gilt: „Gemotzt wird hinterher.“) haben die Kinder noch mehr Mitspracherecht und es werden Übereinkünfte getroffen. Wobei nach Absprachen auch immer Änderungen möglich sind und ich eine „Mama-Karte“ (Es gibt einfach Begebenheiten, da habe ich das letzte Wort.) habe.

Überzeugung

Wortgewand und mit wirklich guten Argumenten verhandelt besonders meine Tochter mit mir. Sie bringt ihre Überzeugung zum Ausdruck, tauscht sich mit mir aus und versucht ihre Vorstellung durchzusetzen. Ihr Gerechtigkeitssinn, ihr Interesse an allen möglichen Themen, zu denen sie sich eine Meinung bildet, ihre Ideen, Wünsche und Träume sind dabei beeindruckend. Es gibt aber dabei immer mehr Meinungsverschiedenheiten. Auch der Sohn verändert sich in seinem Verhalten und probiert aus, wie er uns von einem Vorhaben oder einer Idee überzeugen kann. Mit weniger Worten, aber nicht weniger leidenschaftlich.

Mama kommt nicht mehr mit

Unendlich viele Bausteine bzw. Blöcke, verschiedene Modi und Biome, kreierte Skins, gespawnte Kreaturen, ein Ausflug in den Nether, der Enderdrache, Obsidian, zweithärteste Material, was Creepern stand hält, auf- und abbauen, craften und… die Minecraft- Welt(en) betreten die Kinder ohne mich. Genauso ist es bei Geschichten, in die sich die Kinder ohne mich vertiefen. Die gemeinsame Lesezeit wird seltener.

Außerdem ist die Tochter immer öfters für sich und schließt ihre Zimmertür. Auch ist sie allein unterwegs und trifft sich mit einer Freundin. Ein besonderes Highlight war es als die Kinder, dann doch gemeinsam, zum ersten Mal selbständig die Schule verlassen haben und mit der Tram zu uns nach Hause gefahren sind (, wobei sie noch einen Stop beim Bäcker eingelegt haben).

Freiräume

Dadurch, dass ich nicht mehr überall mit dabei bin, eröffnen sich für die Kinder genauso wie für mich neue Freiräume. Die Kinder werden eben selbstbestimmter und selbständiger. Manchmal habe ich Bauchschmerzen dabei. Nicht, weil ich kein Vertrauen in die Kompetenzen der Kinder habe, sondern, weil die Welt ist wie sie ist. Ich versuche das Beste daraus zumachen und die Möglichkeiten, die dadurch entstehen, zu nutzen und freue mich, dass die Organisation und Erledigung von Aufgaben und Terminen einfacher wird.

Dabei und Dazwischen

Wovon in den Nächten mit Baby und Kleinkind nur geträumt wurde, ist tatsächlich eingetreten. Der kindliche Schlaf ist kaum noch ein Thema. Viele Alltäglichkeiten, die begleitet und gelernt wurden, vom Essen, übers Anziehen, von der Grob- und Feinmotorik her, bis … na ihr wisst schon, werden ohne Schwierigkeiten beherrscht. Es ist schon der Wahnsinn, was Kinder alles lernen und wie sie sich entwickeln. Genauso toll ist es, dass auf bestimmte Sachen, damit sich die Kinder nicht verletzen, nicht mehr geachtet werden muss. Sie können so manche Gefahr gut abschätzen. Das Verständnis der Kinder ist gewachsen (wie sie selbst – wortwörtlich). Dadurch können auch Begebenheiten be- und abgesprochen werden. In so mancher Situation, wie bei den regelmäßig anstehenden Arztterminen, ist das wirklich hilfreich. Mama, die freundliche Suchmaschine, bin ich immer noch. Das gesucht und vergessen wird, hat sich ebenfalls nicht geändert. Anders, aber nicht besser, sind die Stimmungsschwankungen, das Ausleben von Gefühlen, die Streitigkeiten unter Geschwistern, die Trubeligkeit, das Gleichzeitig-Reden, die Vielfalt des Miteinanders, dieses Gefühl von Erschöpftsein durch das Händeln aller Lebensbereiche und die guten Momente mit dem Alltagszauber geworden.

Es fetzt, dass die Kinder selbstständiger sind. Ich bin Stolz auf die Zwei. Wir befinden uns in der Zeit von Danach und Davor. Die Baby- und Kleinkindjahre sind vorüber. Genauso wie die Kindergartenzeit. Die Schulkinder werden dem Kindsein entwachsen, nicht mehr lange und die Pubertät beginnt.

Noch segeln die Papierflieger durch die Luft, doch gar nicht mehr soooo lange und die Kinder selbst werden „davonfliegen“. Was eben passiert, wenn die Kinder älter werden…

Eure Anne


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