Jahresrückblick
2019 war ein tränenreiches Jahr. Tränen. Aus Erschöpfung. Vor Erleichterung. Aus Freude und tiefster Trauer.
Auch in diesem Jahr war ich auf der Suche nach dem richtigen Weg. Der passenden Art zu leben. Wohnlich. Doch der Berliner Wohnungsmarkt macht mich fertig. Tür an Tür zu wohnen, scheint uns nicht vergönnt. Beruflich. Ich bin keine Basteltante. Kreativ-künstlerische Aktivitäten sind kompetenzfördernd. Die Bildung und Betreuung außerhalb der Familie verdient mehr Wertschätzung. Ich möchte mich weiterentwickeln. Aber in welche Richtung?
Immer wieder ging es darum auszuloten, wie wir unsern Familienalltag gestalten können. Teamerziehend. Für die Kinder. Die sich entwickelt haben. Ausprobiert. Dazugelernt. Das Tochterkind war auf Klassenfahrt. Der Sohnemann hat die Kita gewechselt. Wir haben großartige Bücher gelesen und Abenteuer erlebt. Waren in Mannheim und Neapel.
Der Alltag war kräftezehrend. Und ich viel am Zweifeln. Einsam. Ich habe Berge erklommen. Und bin doch nirgends angekommen.
Zuerst der nahende Tod. Eisig im Nacken sitzend. Dann das Ende. Abgründe, die sich auftaten. Ein nicht stoppen wollendes Gedankenkarusell. Ein Strudel. Harte Realität. Ohne Schulter zum Anlehnen.
Wir sind selbst verantwortlich. Für unsere Gefühle. Für unser Handeln. Für unsere Zukunft. Doch das lässt sich nicht generalisieren.
Ausgeschlafen oder zumindest ausgeruht würde ich sagen, dass ich zwar das System nicht, aber meinen Umgang damit ändern kann. Müde und erschöpft, ging es nur ums Funktionieren.
Ich bin dankbar. Für die schönen Momente. In Wien zum Beispiel. Dankbar für Begegnungen. Die Stammtischrunde. Dankbar dafür, dass ich gesehen wurde. Der „Zufallsfehler“ war mein Lieblingsbeitrag. Dankbar für den Blogfamilia Award. Dankbar für eine Portion Mut.
In die Zukunft blickend habe ich die Scheidung eingereicht.
Nein, ich war nicht auf der Suche nach dem Glück. Ich glaube nicht daran, dass immer alles Gut sein kann. Doch was passiert, wenn ich diesen (letzen) Funken Hoffnung, der an Wunder, Farben und Glitzer glaubt, aufgebe? Was passiert, wenn ich aufhöre stark sein zu wollen? Schaffen zu wollen? Finden zu wollen?
Keine Vorsätze. Aber im neuen Jahr strebe ich an mehr zu lachen, mehr zu tanzen, wundervolle Menschen zu treffen und den Fokus auf das Gute zu lenken. Kaffee zu genießen und meinen eigenen Wert zu erkennen.
Für meine Kinder werde ich Dinge möglich machen. Wahrscheinlich dem Bildungssystem trotzend. Auf Inklusion setzend. Obwohl ich da schon neue (schulische) Herausforderungen auf uns zukommen sehe. Und die Entwicklung zum Umgang mit dem Bluttest und die Bildungskrise im Allgemeinen lassen mich da schaudern.
Mein Entwürfeordner quillt über. Das will ich ändern. Regelmäßiger werde ich wohl trotzdem nicht bloggen. Um so schöner ist es, dass ihr hier lest. Interessiert euch eigentlich irgendwas besonders? Habt ihr Fragen bzw. Themenwünsche?
Es wird sich zeigen, was das neue Jahr bringt. Habt ihr Vorsätze?
Ich wünsche euch ein wundervolles Silvester und einen guten Start ins Jahr 2020.
Anne
JahresendeRückblickSilvester
Schreibe den ersten Kommentar