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Lesezeit #13 – Nelly und die Berlinchen 

Lesezeit #13 – Nelly und die Berlinchen 

(Vor)Lesemomente schätze ich sehr. Ein Buch zum Festhalten. Ein Grund zum Einkuscheln. Eine Anregung zum Denken und Fühlen.

Für die Kinder und mich schaue ich nach Büchern. Ich suche gezielt nach einem seitenstarken Mehrwert in den Bereichen „Miteinander“, „Vielfalt“, „Anderssein“ und „Ich-Sein“. Diese sammele ich in dieser Reihe namens „Lesezeit„.

Auf das folgende Buch wurde ich aufmerksam durch die „Berliner Woche“, die ich aus meinem Briefkasten zog und ich erfragte ein Rezensionsexemplar.

Zeitungsartikel

Nelly und die Berlinchen 

Rettung auf dem Spielplatz

Nelly kommt auf den Spielplatz und freut sich ihre zwei Freundinnen Amina und Hannah zu treffen. Die Drei nennen sich die Berlinchen. An diesem Tag hatten Amina und ihr Bruder Samir einen Streit, der darin endete, dass Amina’s Teddy geschnappt und auf dem Dach des Klettertrurms mit Rutsche platziert wurde. Ein Rettungsversuch scheiterte und der Teddy wurde ein „Hubschraubääär“.

Die drei Berlinchen zogen sich auf einen Baum zurück und gingen ihre Optionen durch. Dann fasste Amina einen Entschluss…

„Blitze, Witze, wir sind Spitze,…“

Das sind die Berlinchen tatsächlich. Sie zeigen Kinderrealität, Spielplatzabenteuer, Freundschaft, Familie und Vielfalt.

Meinen Kindern ist aufgefallen, dass die Kinder im Buch unterschiedliche Hautfarben haben. Für meinen Sohn jedoch war die bedeutendste Entdeckung, dass da „unser“ Fernsehturm abgebildet ist. Wahrzeichenliebe.

Ich gestehe. Ich bin ein Fan von gereimten Kinderbüchern. Der Lesefluss hat Schwung. Die Reime sind klasse. Kess – auf die beste Art.

Der Illustrationsstil hingegen entspricht nicht unbedingt meinem Geschmack. Doch diesbezüglich kann unser Bücherregal auch Vielfalt vertragen und insgesamt gefällt mir das Werk. Es ist anders als meine Vorliebe, was dem Lesespaß nicht abtrünnig ist.

24 Seiten. 20×22,5 cm. Durchdacht.

Die Geschichte wird umfasst von „Porträtbildern“ der Mädchen am Anfang und Familienbilder am Ende und es ist immer auch Platz für den Leser/die Leser. Die Kinder finden das großartig.

Vielfalt als Normalität 

Die Idee, dass die Vielfalt des Lebens natürlich auch in Kinderbücher abgebildet gehört, ist selbstredend nötig, wie wichtig und schön. Die Betonung von Diversity ist existent, doch die Geschichte im Vordergrund dreht sich hier einfach nur um Großstadtkinder auf dem Spielplatz. Es ist keine schwere Kost. Es bringt Lesefreude und Gesprächsanlass. Gefällt mir sehr.

Karin Beese gründete 2015 den HaWandel-Verlag und veröffentlichte dieses Kinderbuch mit der Illustratorin Mathilde Rousseau. Mehr zum Hintergrund könnt ihr hier erfahren.

Wir freuen uns auf mehr von Nelly und den Berlinchen, die die Kinderbuchlandschaft großartig bereichern.

Was ist dein Geheimtipp?

deine Anne


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