Gilmore Girls, für’s Leben beeinflusst , Neues und gewünschte Mutter-Tochter-Beziehung

Voller Vorfreude warte ich nun gespannt und so, dass mir keine passenden Beschreibungen einfallen und Superlative nicht ausreichen, auf die neuen „Gilmore Girls“ – Folgen. Extra für dieses Ereignis streamen wir nun.
2004 schaute ich gemeinsam mit meiner Mama die erste Folge auf Vox. Der Grundstein.
Vielleicht hat diese Serie meine leidenschaftliche Affinität für Kaffee begünstigt, wenn nicht sogar gebahnt. Obwohl ich im Gegensatz zu den Girls lieber „mit Milch“ trinke, gehört Kaffee doch einfach zum Leben dazu. Da mein Mann hier den Kaffee kocht, ist er mein Luke … da liegt Liebe in der Luft.
Meine Mama und ich, die wir in einer langweiligen Kleinstadt wohnten, blickten gerne in diese beschauliche und verrückte Stadt und staunten über die Energie der Charaktere. Das gemeinsame Schauen trug wohl auch zum Mögen bei.
Als die Folgen bei einem anderen Sender sonntags liefen und ich längst ausgezogen war, meinte meine Mama, dass Rory wieder zur Schule ginge und wo ich bitte sei. Wir könnten im echten Leben doch auch wiederholen und so gemeinsam wohnen und ferngucken.
Wir könnten ein bisschen an der Zeit drehen.
Besonders in der Beziehung zu ihr spüre und erlebe ich das bekannte Zitat – Kinder brauchen Wurzeln und Flügel. Jetzt mit meinen Kindern gewinnen die Wurzeln wieder und immer mehr an Bedeutung. Der Rat meiner Mama ist mir wichtig. Sie hat Verständnis und sie versteht mich und vorallem erdet sie mich.
Meine Mom ist keine Loralei. Doch sie ist nicht weniger fantastisch für mich.
Meine Mama ist die Beste der Welt.
Am Liebesten würde ich am Freitag mit meiner Mama und einem guten Kaffee nach Stars Hollow blicken.
Der Charme der Serie, die Einzigartigkeit der Figuren und diese wahnsinnig schnellen Dialoge lassen mich den neuen Folgen entgegen fiebern.
Die Gilmore Girls haben uns gezeigt, dass Ernährung keine Wissenschaft sein muss. Kaffee statt Wasser, Unmengen an Burger’n, Süßigkeitengelage und pompöse Diner – das stellte jede Ernährungspyramide auf den Kopf. Ob das mittlerweile und in den neuen Folgen anders gehandhabt wird? Ich meine immerhin ist Veganismus „angesagt“.
Unglaublich gerne lernte ich von Emily Gilmore Benimmregeln, saugte den Zauber der Festlichkeiten auf, sprang mit Logan in die Tiefe. Ich staunte. Lachte. Weinte.
Beeindruckt kann ich vor der Serienheldin Loralei nur den Hut ziehen. Sie zeigt uns: Andere Wege gehen und trotzdem erfolgreich sein, das ist möglich. Ich meine, hey, sie leitet ein Hotel und eröffnet dann selbst eins. Sie vereint „workingmom“, „Frau-sein“ und alleinerziehend mit (Beziehungs-)Wünschen in sich. Und wie so oft zeigt sich, dass Kinder neue Möglichkeiten eröffnen und die beste Motivation sind.
Was mich immer und immer wieder fasziniert, ist die Dynamik zwischen Loralei und Rory. Mutter und Tochter. Freundschaft, Vertrauen und trotzdem Elternschaft. Als Mutter empfinde ich die unzähligen Worte manchmal als zu viel. Es wird einfach zu viel geredet. Und ganz ehrlich, wer findet im wahren Leben in emotionalen Situationen die passenden Worte?! Ich hätte mir so manches Mal eher einen abgestottert.
Und trotzdem… ich wünsche mir für mich und meine Tochter (übrigens auch für meinen Sohn) ein innige Verbindung.
Mit all ihrer Wortgewandheit sind die drei Gilmore Girls ein Gleichnis. Auf die eine oder andere Weise macht uns das eigene Elternhaus zu dem, was wir sind. Es prägt uns. Und selbst die Gegenteilhandlungen, die Rebellion entstammt dem.
Wie oft sind Kinder wohl von ihren Eltern genervt? Wie oft entstehen im Spannungsfeld „Alltag“ Situationen, die zu Auseinandersetzungen, zu impulsiven Reaktion führen? Wie oft raufen wir uns wieder zusammen?
Die Damen zeigen uns, dass ein hitziges Wortgefecht eine reinigende Wirkung haben kann. Anschließend kann man sich übrigens wieder zusammen raufen.
Wie oft reden wir über dies und das, über Bücher, Gedanken und Musik? Wie sehr sind wir mit unserem Nachwuchs verbunden? Wie oft lachen wir gemeinsam? Wieviele Leidenschaften teilen wir?
Fragen wir uns das. Rücken wir auf dem Sofa zusammen und schauen uns gemeinsam ein neues Jahr mit Loralei, Rory und Co an. Und mit Krümelie schaue ich in ein paar Jahren. Wer weiß, was sie dann über diese „alte“ Serie denken wird…
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