Größe ist nicht alles. Oder doch?

Vor DEM Termin
Krümelie ist 4 Jahre alt. Sie wird bei dem Termin in der Endokrinologie gemessen und eingeschätzt. Wir werden bestimmt nochmals aufgeklärt und können uns dann entscheiden, ob wir dem Wachstum auf die Sprünge helfen.
Ich kenne Pro und Contra. Schon wenige Zentimeter können einen Unterschied machen. Die Körperproportionen können sich verlagern, die Selbstwahrnehmung und die Selbstwirksamkeit (zum Beispiel durch die Möglichkeit des Autofahrens) kann gestärkt werden. Trotzdem ist es ein Eingriff in natürliche Vorgänge und es können Nebenwirkungen auftreten.
Die Tendenz geht zum Nein. Entschieden haben wir noch nichts.
Bisher haben wir auch noch nicht mit Krümelie gesprochen. Sie soll möglichst unbefangen zum Termin gehen. Anschließend werden wir uns unterhalten.
Erste Gedanken (vom letzten Jahr) könnt ihr HIER, HIER und HIER lesen.
Ich bin gespannt, was wird, und werde berichten.
Anne
Ich bin selbst eine betroffene von UTS und kann zu dem Thema Spritzen gern über meine persönliche und eigene Erfahrung berichten. Damals wurde ich mit einer Größe von 41 cm geboren und bin zwei Wochen zu früh auf die Welt gekommen. Meine Eltern haben schnell festgestellt, dass ich immer wesentlich kleiner bin als die anderen Kinder. Als ich ca. 8 Jahre alt war haben Sie mich untersuchen lassen und man hat die Diagnose UTS festgestellt. Für meine Eltern ist damals eine Welt zusammen gebrochen. Kurze Zeit später habe sich dann meine Eltern für die Therapie mit den Spritzen angefangen und habe gleich nach dem 1 oder 2 mal selber gespritzt bis ich 13 oder 14 Jahre als war. Ich fand es damals nicht schön und habe mich immer gefragt warum ich. Es hat mich einfach genervt immer daran denken zu müssen. Die Kinder in Schule fanden es immer sehr interessant und auf Klassenfahrt wollten sie immer dabei sein wie ich Spritze. Als ich dann 6 Klasse war fingen die Hänselein an die sich bis zum Ende der Schulzeit hinzogen. Ich hab heute eine Größe von ungefähr 1,52 cm und bin schon meinen Eltern dafür dankbar auch wenn es keine schöne Zeit war. Hinzu sind dann die regelmäßigen Kontrollen gekommen die für mich auch anstrengend waren. Dennoch kann ich sagen aus mir ist was geworden und habe bis heute keine Nebenwirkungen.
Wünsche euch alles gute. Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Emelie war sogar mit 51 cm geboren und befindet sich im Moment auf P90. Aber uns hat der Endokrinologe gesagt dass es mit Wachstumsverzögerung erst mit 2 Jahren anfängt… Ich weiß selber nicht, was wir machen werden. Ich bin selber ganz klein (152 cm) und komme gut damit klar. Aber z.B. 146cm oder so wäre für mich persönlich schon extrem…
Echt, das ist so eine schwere Entscheidung, weil die Konsequenzen so weitreichend sein können. Und das Gesundheitsmanagment, Kontrolltermine würden im Alltag mehr Raum einnehmen.
Eine Verzögerung konnten wir mit nem halben Jahr schon feststellen bzw. der Abstand zu Gleichaltrigen wurde da schon ersichtlich.
Wir werden sehen…
Alles Gute für euch.